Verkehrskonzept für Spittal
Radlobby will gleichberechtigtes Miteinander auf den Straßen

- Mitglieder der Radlobby Spittal: Sie sind schon gespannt auf das neue Verkehrsentwicklungskonzept für die Stadt
- Foto: Niedermüller
- hochgeladen von Verena Niedermüller
SPITTAL (ven). Am 28. Feber wird ab 19 Uhr in der FH Spittal das neue Verkehrskonzept für Spittal vorgestellt (die WOCHE berichtete). Die WOCHE fragte bei der Radlobby und deren Sprecherin Gregoria Hötzer nach, was sich sie und ihre Mitstreiter vom neuen Konzept erwarten und wünschen.
WOCHE: Wurde die Spittaler Radlobby bei den Gesprächen zum Verkehrskonzept miteingebunden?
HÖTZER: Die Radlobby Region Spittal wurde erst vor einigen Monaten gegründet, als solche konnten wir uns nicht in die bereits länger dauernde Erarbeitung dieses Konzeptes einbringen, als einzelne jedoch mittels der Teilnahme an der Bürgerbefragung schon.
Welche Wünsche hat die Radlobby ans Verkehrskonzept?
Wir wünschen uns ein Konzept, das den „schwächsten“ Verkehrsteilnehmer, nämlich den Fußgänger, zum Maß nimmt – in dieser Rolle ist jeder von uns; und eine Gestaltung des öffentlichen Raumes, die das rücksichtsvolle und gleichberechtigte Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern erfordert und fördert.
Welche konkreten Vorschläge hätte die Radlobby für die Innenstadt?
Um hier von mehreren nur drei zu erwähnen: am einfachsten und schnellsten umsetzbar wären z.B.: brauchbare Stellplätze für Fahrräder, nicht nur für uns „Alltagsradler“, sondern auch für die Radtouristen, die sicherlich über eine bessere Kennzeichnung der Wege vom Drauradweg in die Stadt froh wären. In bestimmten Einbahnen sollte das Radfahren in beiden Richtungen erlaubt sein.
Es gibt bereits 30 Verkehrskonzepte für die Stadt, glauben Sie, dass man sich diesmal an eines halten wird?
Dem Vernehmen nach wurde das Konzept unter anderem auf Grundlage der Bürgerbefragung und der Erfahrungen in anderen Städten vergleichbarer Größe erarbeitet. Es stellt den Menschen – und nicht das Auto – in den Mittelpunkt. Wir gehen davon aus, dass viele Bürger diesen zeitgemäßen Grundgedanken verstehen und unterstützen. Und wir hoffen und erwarten, dass unsere Stadtpolitiker dieses Mal nicht durch Gegenwind oder die eigene Halbherzigkeit oder aus Sorge, nicht mehr gewählt zu werden, den Mut verlieren, sondern die Sache endlich angehen.
Was halten Sie von einer Verkehrsberuhigung in der Innenstadt? Ist dies für die ohnehin belastete Wirtschaft zielführend?
Verkehrsberuhigung bedeutet, dass die Autos langsamer fahren, Lärm und Abgase sich dadurch verringern und v.a. Fußgänger und Radfahrer sicherer sind. Das können wir nur begrüßen. Wenn außerdem die Flächen entsprechend gestaltet sind, hält man sich gern dort auf, geht bummeln, nimmt als Fußgänger das qualitätsvolle Warenangebot wahr, setzt sich in ein Cafe usw. Wir denken, eine derart attraktive Innenstadt wäre eine Chance für die Wirtschaft.
Wo gibt es in punkto Radwegen noch Potenzial? Vorerst wurde mit den Radwegmarkierungen ein Anfang gemacht...
Da wurden erste Schritte in die richtige Richtung gesetzt. Wir fordern z.B. durchgehende Radwege, die nicht Autos aus Querstraßen den Vorrang einräumen und nachvollziehbare, sichere Führung der Wege, die auch Eltern ermutigt, mit ihren Kindern per Rad unterwegs zu sein.
Welche Aktivitäten hat die Radlobby für die nächste Zeit geplant?
Wir werden bei der Präsentation des Verkehrskonzeptes anwesend sein und uns in die Diskussion einbringen. Neben weiteren Aktivitäten, die noch in Planung sind, fahren wir als Alltagsradler Tag für Tag mit gutem Beispiel voran. Wer aktiv in der Radlobby Region Spittal mitmachen will, kann sich gerne unter spittal.drau@radlobby.at melden.


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