Älteste Gemeinde Kärntens
Mallnitz braucht neue Bürgerinnen und Bürger

- Touristisch geprägt: Der Mallnitzer Ortskern besteht größtenteils aus Beherbergungsbetrieben.
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Thomas Klose
Die Nationalpark-Gemeinde hat den höchsten Altersschnitt aller Kärntner Gemeinden. Künftig will man mit einer noch besseren Infrastruktur neue Einwohner locken.
MALLNITZ. Österreichweit liegt Mallnitz in der Kategorie „Höchster Altersschnitt der Einwohner“ auf Rang 23, in Kärnten ist die Tourismusgemeinde jedoch die Nummer eins. Durchschnittlich sind die Mallnitzer 50,64 Jahre alt. Ohne Zuwanderung wird dies künftig zum Problem. Bürgermeister Günther Novak (SPÖ): „Mallnitz war einmal eine ÖBB- und Tourismusgemeinde. Heute sind wir nur mehr eine Tourismusgemeinde.“ Einst waren 250 Personen bei den Bundesbahnen beschäftigt. Durch die Automatisierung fielen diese Arbeitsplätze weg. Der Gemeindechef: „Was viele oft vergessen: In Mallnitz haben wir 800 Einwohner und 1.800 Tourismusbetten. Zum Höhepunkt der Wintersaison haben wir also teils mehr als zweimal so viel Gäste wie Einheimische im Ort.“
Tourismus bleibt Steckenpferd
Für Novak ist klar: „Wir setzen weiterhin auf den Tourismus. In den nächsten beiden Jahren ist ein Hotelprojekt mit 360 zusätzlichen Betten (Alpinresort, Anm.) geplant, das wird neue Jobs und hoffentlich Zuwanderung generieren.“ Zudem sagt der Bürgermeister: „Unsere Infrastruktur als Tourismusgemeinde kommt auch unseren Einwohnerinnen und Einwohnern zugute. Wir haben Loipen, ein Hallenbad, eine internationale Zuganbindung…“.
"Koralmbahn als Chance"
Positiv für die Zukunft ebenso: Durch die Koralmbahn wird es ab 2025 von Mallnitz aus stündliche Verbindungen in Richtung Spittal und Salzburg geben. „Für Junge sicher eine Überlegung wert“, ist Novak überzeugt.
"Kontakt zu Jungen halten"
Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle hielt kürzlich einen Vortrag in Mallnitz, zeigte auf, dass viele Gemeinden der Region von Abwanderung betroffen sind. Für Jungfamilien wäre leistbarer Wohnraum und Kinderbetreuung wichtig, für Zuwanderer spiele ein Breitbandangebot und die lebenswerte Umgebung eine Rolle. Auf alle Fälle rät die Wissenschafterin dazu, Kontakt mit jungen Leuten zu halten, die die Gemeinde der Ausbildung zuliebe verlassen.
EU fördert
Über die Regionalentwicklungsschiene „Leader“ werden und wurden in der Vergangenheit bereits Projekte in Mallnitz umgesetzt. EU-Mittel finden sich etwa beim Park-and-Ride-System, bei der Bahnhofs-Adaptierung sowie bei künftigen Tourismus- und Energieeffizienz-Projekten. Regionsmanager Gunther Marwieser: „Dadurch wird auch die Lebensqualität der Einwohner stets weiter verbessert.“





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