Gartenbenutzung nur mit Ohrstöpsel
Michael Klein klagt über unerträglichen Lärm, der von der Tangente auf sein Anwesen schallt. Genau an der Stelle der Kleingartensiedlung Werkstättenweg ist die Lärmschutzmauer niedriger als auf der gesamten Länge.
Michael Klein wohnt seit 20 Jahren in der Kleingartensiedlung an der Geiereckstraße. Die Tangente war schon da, als er eingezogen ist. Er wusste also, dass es die absolute Stille nicht geben wird.
Aber vor zwei Jahren kam es zu einer extremen Verschlechterung: "Die Asfinag hat auf unserer Höhe einen Überkopfanzeiger montiert. Ich höre jedes Fahrzeug, das unter ihm vorbeifährt. Es ist oft unerträglich laut. Wenn ich im oberen Stock meines Hauses bin, merke ich, wie die Wände wackeln. Und meinen Garten kann ich seitdem auch nicht ohne Lärmbelästigung benutzen", ärgert er sich.
Über den Schienen ist es ruhig
Kurioserweise ist die Lärmschutzmauer ab dem Kleingartenverein Werkstättensiedlung um einige Meter kürzer als davor und danach. Auch der Gemeindebau Gustav-Fuchs-Hof in der Geiselbergstraße 16-24 ist davon betroffen.
"Ich versteh das einfach nicht. An der anderen Seite der Geiereckstraße ist die Lärmschutzmauer der Tangente gleichmäßig hoch, bei uns nicht. Vor allem ist sie sinnloserweise über den Gleisen der Bahn noch höher, dort, wo der Lärm niemanden stört", so Klein. Er möchte, dass die Mauer auch bei seiner Siedlung um ein paar Meter hochgezogen wird.
Auch Alfred Krenek (FPÖ) ist verwundert, dass ausgerechnet an dieser Stelle die Mauer niedriger wird. "Ich hab mir das angesehen. Da muss was gemacht werden", so der Vorsitzender der Simmeringer Verkehrskommission. "Wir haben die Angelegenheit an die Asfinag weitergeleitet und auch bereits eine Rückmeldung erhalten", so Bezirksvorsteher Paul Stadler.
Zwei Jahre warten
Auch die bz hat sich an die Asfinag gewandt, und die gleiche Rückmeldung erhalten: Eine Sofortmaßnahme wird es nicht geben, aber es besteht die Chance, dass in zwei Jahren die Lärmschutzmauer erhöht wird.
"Der Bereich Werkstättenweg liegt im Abschnitt zwischen dem Absbergtunnel und der Anschlussstelle St. Marx an der A23, der ab 2019 saniert wird. Die Planungen haben bereits begonnen und es wird über die gesamte Länge eine Detaillärmschutzuntersuchung erstellt, anhand derer die Möglichkeiten von zusätzlichem Lärmschutz geprüft werden", so Gerlinde Mattanovich, Leiterin der Asfinag Netzplanung. Allerdings ist dies auch eine Kostenfrage, denn: "Eine Mindestwirkung im Verhältnis zu den Kosten ist Voraussetzung, um eine Lärmschutzmaßnahme errichten zu können.".
Die Untersuchung, die Mattanovich anspricht, ist bereits in Arbeit. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr oder Sommer 2017 vorliegen. "Danach werden wir mit der Bezirksvorstehung und den Anrainern Kontakt aufnehmen und die Ergebnisse vorstellen", so Mattanovich.
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