Kucharowits-Rückzug von SPÖ-Mandat
Das frei gewählte Ende des "Privilegs", Parlamentarierin sein zu dürfen

- In Götzendorf-Pischelsdorf machte sich SPÖ-Nationalratsabgeordnete Katharina Kucharowits für mehr Respekt für den Pflegeberuf und eine Pflegeoffensive stark. Für den Nationalrat wird sie nach gut zehn Jahren im Parlament heuer nicht mehr kandidieren.
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Insgesamt war sie 17 Jahre für die SPÖ politisch aktiv. Mit 40 Jahren setzt sie einen für Politikerinnen und Politiker in ihrem Alter nicht alltäglichen Schritt: Katharina Kucharowits wird bei der kommenden Nationalratswahl spätestens am 29. September dieses Jahres nicht mehr für den Nationalrat kandidieren. "Es ist eine ganz persönliche Geschichte", sagt die Parlamentarierin am Dienstag auf dem Weg zum zweiten Tag der SPÖ-Klubtagung in der Pyramide in Vösendörf. Ihre Absicht, nach gut zehn Jahren im Nationalrat, heuer nicht mehr anzutreten, war schon länger bekannt. Definitiv fest steht es seit der Entscheidung über die niederösterreichische SPÖ-Landesliste für die Nationalratswahl, die am Montag fixiert wurde.
"Ein Mandat im Nationalrat zu haben, ist für mich ein Privileg", sagt die scheidende SPÖ-Parlamentarierin aus Schwechat. Am 29. Oktober 2013 ist Kucharowits erstmals im Hohen Haus angelobt worden. Ihre politische Karriere begann 2007 mit der Wahl zur Landesvorsitzenden der Jungen Generation (JG) in Niederösterreich, 2012 wurde sie dann zur Bundesvorsitzenden der Jungen Generation gewählt. Was hingegen weniger bekannt war, ist, dass sie von 2012 an auch sechs Jahre lang stellvertretende SPÖ-Bundesparteivorsitzende war.
"Es ist sehr ungewöhnlich, von sich aus zu gehen", räumt die SPÖ-Parlamentarierin aus Schwechat ein. Sie wollte aber noch etwas Anderes machen, zunächst möchte sie nach dem Ende ihrer Zeit im Nationalrat ein bisschen Abstand gewinnen. Dass Kucharowits trotz des bevorstehenden Abschieds aus dem Nationalrat politisch weiter voll aktiv ist, lässt sich allein aus den Aktivitäten ableiten, die sie in sozialen Medien postet.
SPÖ-Gemeinderätin aus Rauchenwarth wird Nachfolgerin
Zuletzt war es vor der Klausur des roten Parlamentsklubs in Vösendorf ein "feministische Wochenende", wie sie es formulierte. Dazu gehörte am Samstag eine Frühstück der SPÖ-Stadtfrauen Schwechat und am Sonntag anlässlich des Weltgesundheitstages eine Ausstellung in Rauchenwarth, die von der Bezirksfrauenvorsitzenden in Bruck an der Leitha, Silvia Kumpan-Takacs organisiert worden ist. Die gelernte Elementarpädagogin und Rauchenwarther Gemeinderätin steht als Zweite auf der Landesliste der SPÖ Niederösterreich vor dem Einzug in den Nationalrat im heurigen Herbst.
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