Geförderter Wohnbau – Quo Vadis
Verwunderung bei Gleichenfeier in Schwadorf
Vor einigen Tagen beging man in Schwadorf die Gleichenfeier beim aktuell im Bau befindlichen Wohnbau der “Neuen Heimat“ in der Fischamender Straße.
SCHWADORF. Unter Beisein aller Vertreter des Bauträgers, des Planerteams, der MitarbeiterInnen der bauausführenden Unternehmen sowie Bediensteter und Funktionäre der Marktgemeinde Schwadorf konnte man sich vom beachtlichen Fortschritt und der gelungenen Anordnung und Gliederung der Baukörper überzeugen.
„An und für sich löst eine Gleichenfeier eine Riesenfreude aus, ist doch die Fertigstellung in Reichweite und damit für viele Personen ihre neue Wohnstätte bald Realität. Doch bei diesem Projekt ist es leider anders, hervorgerufen durch unerklärliche Verzögerungen bei der Gewährung der Landeswohnbaufördergelder“, spricht Bürgermeister Jürgen Maschl die Verwunderung aus!
Förderungen vom Land fehlen bis dato
Normal folgt der Gleichenfeier die Übermittlung der einzelnen Wohnungspläne an die Gemeinde, um mit den Vergabegesprächen mit den Interessierten beginnen zu können und um auch noch eventuelle bauliche Änderungen in den Wohnungen durchführen zu können. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn auch die Kosten für die zukünftigen Mieter feststehen. Und genau dieses ist hier in Schwadorf erstmals anders:
Prokurist Andreas Dominko von der “Neuen Heimat“ klärt auf: „Die Wohnbauförderung soll seitens des Landes NÖ im Jahr 2023 neu aufgestellt werden, aus diesem Grund warten wir für diesen Wohnbau leider bis heute auf die Ausstellung der Zusicherung der Wohnbauförderungsgelder durch das Land NÖ, ohne diese können wir geförderte Wohnungen auch nicht vergeben.“
Wohnungen könnten leer bleiben
„Dieser Umstand sorgt deshalb für Unmut, da die Gefahr droht, fertige Wohnungen nicht vergeben zu können und so vielen Menschen geförderten Wohnbau gerade in diesen Zeiten der Teuerung trotz riesigen Bedarfs seitens der Landespolitik vorenthält,“ stößt Ortschef Jürgen Maschl mit seiner Kritik ins selbe Horn wie SP-Landesparteivorsitzender LR Sven Hergovich, der folgende umfassende Vorschläge zum leistbaren Wohnen vorschlägt:
- Ein Zinspreisdeckel von 3 Prozent für die ersten 300.000 Euro Kreditsumme für Häuslbauer und Wohnungsbesitzer
- Eine sofortige Wiederaufnahme des geförderten, gemeinnützigen Wohnbaus durch Schwarz-Blau um 7.000 leistbare Wohnungen pro Jahr in Niederösterreich zu schaffen
- Eine Verwendung der Übergewinne der Hypo Niederösterreich für Wohnbau
- Eine Zweckwidmung der Wohnbauförderbeiträge für Wohnbau. Jede Niederösterreicherin und jeder Niederösterreicher zahlt 0,5 Prozent des Gehalts für Wohnbau. Dieses Geld darf nicht mehr länger im Budget versickern, sondern muss für Wohnbau verwendet werden.
- Eine Übernahme des Energieausweises aus dem Landesbudget. Um Häuslbauer auch im Kompetenzbereich Baurecht mit 500 bis 1000 Euro zu entlasten.
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