Caritas & Land NÖ feiern
20-Jahres Jubiläum der Tagesstätte Rannersdorf

Foto: Johannes Hloch
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67 Menschen finden aktuell eine Beschäftigung in der Tagesstätte Rannersdorf. Die Caritas weist auf UN-Konvention und Forderung nach „Lohn statt Taschengeld“ hin.

SCHWECHAT/RANNERSDORF. Die Tagesstätte der Caritas in Rannersdorf bietet bereits seit 20 Jahren beschäftigungstherapeutische Angebote für intellektuell- und mehrfach behinderte Menschen. 67 Klientinnen und Klienten finden hier eine Tätigkeit und werden von 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begleitet.

In der Tagesstätte gibt es zahlreiche Angebote: von der Malgruppe über das Betriebs-, Keramik-, Auftrags-, und Kompetenzteam bis zu einer Fördergruppe. In der Tagesstätte gibt es auch Tätigkeiten für Menschen, die mehr Unterstützung benötigen.

Foto: Johannes Hloch

Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien:

„Die Tagesstätte ist so vielfältig, wie alle Menschen, die hier arbeiten. Alle üben unterschiedliche Tätigkeiten aus und sind bei verschiedenen Projekten aktiv. In Rannersdorf darf jede Person sein, so wie sie ist. Jede Person kann ihren Interessen nachgehen und sich entfalten. Es ist ein buntes, schönes Miteinander. Und genauso wünschen wir uns auch unsere Gesellschaft!“

"Inklusion ist ein Menschenrecht"

Schwertner wies darauf hin, dass Österreich bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention noch Nachholbedarf hat.

„Inklusion nicht von unserem Wohlwollen abhängig, sondern ein grundlegendes Menschenrecht. Es ist unsere Verpflichtung, unsere Gesellschaft inklusiv zu gestalten. Dass diese Gleichberechtigung nicht gelebt wird, beginnt bereits früh im österreichischen Schulsystem und setzt sich in den Arbeitsmarkt fort.“

Derzeit sind rund 28.000 Menschen mit Behinderung in Tages- und Beschäftigungsstrukturen der Bundesländer tätig.

„Als Caritas setzen wir uns für einen inklusiven Arbeitsmarkt ein. Leider sind wir davon noch weit entfernt. Derzeit ist es noch immer so, dass Menschen mit Behinderung, die in Tagesstätten arbeiten, statt Lohn nur Taschengeld erhalten. Es geht dabei nicht nur um finanzielle Aspekte, sondern vor allem um die Teilhabe am Leben und am Arbeitsmarkt im Sinne der Inklusion.“

Schwertner hob bei der Feier die gelungene Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich hervor und das besondere Miteinander, das in den Gemeinden gepflegt wird.

Foto: Johannes Hloch

Hier habe sich in Niederösterreich sehr viel positiv weiterentwickelt. Otto Auer, Abgeordneter zum NÖ Landtag in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bedankt sich für die vielfältigen Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen:

„Es ist wichtig, dass man den Menschen dort hilft, wo sie Hilfe brauchen. Dass man individuell die Unterstützung bietet, die jede und jeder einzelne benötigt, um am Leben teilnehmen können. Alle Menschen sollen sich als Teil der Gesellschaft fühlen. Man sieht an diesem Ort, wie viel möglich ist, wenn Menschen sich wertgeschätzt fühlen.“

Im Anschluss an den offiziellen Festakt fand eine inklusive Aufführung von „Tanz die Toleranz“ statt. Danach konnten die Gäste das Buffet genießen, Produkte aus der Tagesstätte einkaufen und sich auf die Adventszeit einstimmen.

Umfangreiches Angebot in der Tagesstätte

Die Klientinnen und Klienten der Tagesstätte arbeiten an Aufträgen für verschiedene Unternehmen, arbeiten direkt in Betrieben mit und können Weiterbildungen in Anspruch nehmen. In Rannersdorf gibt es auch ein umfangreiches Therapieangebot: z.B. tiergestützte Therapie mit Pferden, Hasen oder Schafen, Massagen, Tanzprojekte, Physiotherapie, Logopädie, und vieles mehr.

Foto: Johannes Hloch

Gemeinsam wird auch Freizeit gestaltet: Bereits zum dritten Mal war heuer etwa eine Gruppe der Tagesstätte beim Novarock-Festival. Die Gruppe von musikbegeisterten Klientinnenund Klienten wächst von Jahr zu Jahr.

Die Tagesstätte engagiert sich auch sehr für die Gemeinde und das Gemeinwohl: So wurden Müllsammelaktionen auf öffentlichen Flächen gestartet, Klienten kümmern sich um Bücherzellen und besuchen Bewohner in Pflegewohnhäusern. Die Tagesstätte unterstützte auch schon tatkräftig bei den Lebensmittelausgaben bei Le+o Schwechat und Le+o Mödling.

Caritas und Menschen mit Behinderung

Die Caritas begleitet Menschen mit Behinderung sowie psychisch kranke Menschen in den unterschiedlichsten Lebensphasen und auf vielfältige Weise beim Wohnen, in der Bildung und Ausbildung sowie in der Beschäftigung.

Im Vorjahr hat die Caritas auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien 1.051 Menschen mit Behinderung beim Thema Wohnen und 851 Menschen in 26 Tagesstätten begleitet. 518 Menschen wurden bei der Erlangung und Sicherung eines Arbeitsplatzes unterstützt.

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