Kontrolle beim Gynäkologen
Der Arzt, dem die Frauen vertrauen
Eigentlich weiß es jeder: Regelmäßige Kontrollen können Leben retten - und zwar in jedem Alter.
BEZIRK. Ab wann ist es sinnvoll, dem Frauenarzt einen Besuch abzustatten? Eine generelle Empfehlung, wann ein Mädchen zur ersten gynäkologischen Untersuchung kommen sollte, gibt es nicht.
Wenn die ersten Regelblutungen einsetzen und keine wesentlichen Beschwerden oder Unsicherheiten bestehen, kann man sich damit ruhig Zeit lassen; wenn aber Schmerzen, starke Blutungen oder ähnliche Beschwerden auftreten, sollte man natürlich den Weg zur Gynäkologin nicht scheuen.
Ebenso können häufige Harnwegsinfekte oder andere Beschwerden wie z.B. ein Juckreiz im Bereich der Scheide den Besuch bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen notwendig machen.
Die meisten Mädchen kommen zum ersten Besuch in Begleitung der Mutter; es wird zunächst ein Anamnesegespräch geführt, ob es irgendwelche Vorerkrankungen oder Operationen bei der jungen Patientin gibt, ob in der Familie bestimmte Erkrankungen aufgetreten sind, und es sollte auch erfragt werden, ob die empfohlene HPV-Impfung bereits durchgeführt worden ist.
Wenn eine Ultraschalluntersuchung notwendig ist, kann diese problemlos über die Bauchdecke durchgeführt werden; es ist also beim ersten Besuch meist gar nicht notwendig und auch gar nicht vorgesehen, dass eine weiterführende gynäkologische Untersuchung gemacht wird.
Im Vordergrund steht auf jeden Fall das Gespräch mit dem jungen Mädchen, damit eine Vertrauensbasis für die weiteren Besuche entsteht. Wichtig ist, dass es keine „blöden“ Fragen gibt! Man kann die Ärztin / den Arzt also alles fragen, was einen verunsichert oder wenn z.B. durch Recherche im Internet und den sozialen Medien mehr Verwirrung entstanden ist, als notwendig. Solche Fragen kann man sich durchaus bereits im Vorfeld notieren, damit dann beim Besuch nichts Wichtiges vergessen wird.
Weitere wichtige Gründe für einen Frauenarztbesuch sind natürlich auch alle Themen rund um die erste Partnerschaft und Sexualität. Es können Fragen bezüglich der Wahl des richtigen Verhütungsmittels besprochen werden und auch die Aufklärung über mögliche sexuell übertragbare Erkrankungen bzw. wie man sich davor schützt, sollte nicht zu kurz kommen.
Wie oft sollte Frau zur gynäkologischen Kontrolle?
Grundsätzlich gilt, dass einmal jährlich eine Vorsorgeuntersuchung inklusive Krebsabstrich durchgeführt werden sollte.
Bei Beschwerden oder Auffälligkeiten sind natürlich kürzerfristige Kontrollen notwendig; ebenso wenn eine neue Therapie eingeleitet oder z.B. eine Spirale eingelegt wurde.
Ab dem 45. Lebensjahr ist außerdem alle 2 Jahre eine Brustkrebs-Vorsorge-Untersuchung mittels Mammografie beim Radiologen empfohlen; sollten jedoch in der Verwandtschaft bereits Fälle von Brust- oder Eierstockkrebs aufgetreten sein, kann auch hier eventuell ein kürzeres Kontrollintervall sinnvoll sein.
Die Wechseljahre
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Jahre andauernde Umstellung der Hormonsituation, an deren Ende das vollständige Ausbleiben der Regelblutung steht.
Wann diese Phase beginnt, ist individuell verschieden, manche Frauen bemerken bereits nach dem 40. Geburtstag erste Veränderungen, andere haben weit übers 50. Lebensjahr hinaus noch sehr regelmäßige Zyklen.
Ebenso unterschiedlich präsentieren sich die eventuellen Beschwerden: die Bandbreite reicht von völligem Wohlbefinden bis hin zu massiven Hitzewallungen, Schlafstörungen oder belastenden Stimmungsschwankungen, aber auch häufigere und stärker werdende Regelblutungen kommen nicht selten vor.
Heutzutage gibt es bereits zahlreiche gut etablierte Therapiemöglichkeiten, um die Frauen in dieser Umstellungsphase bestmöglich zu unterstützen und die Beschwerden zu lindern. Es sollte also eher frühzeitig Kontakt mit der Gynäkologin oder dem Gynäkologen aufgenommen werden, um ausgleichend und unterstützend eingreifen zu können, bevor die Symptome allzu belastend werden. Gerade in der Anfangsphase gelingt dies nämlich meist mit pflanzlichen Wirkstoffen sehr gut, sodass die Einleitung einer hormonellen Therapie oftmals gar nicht notwendig ist.
Wie in eigentlich allen Lebensphasen ist es auch nach der Menopause wichtig, körperlich aktiv zu bleiben und das Gewicht stabil zu halten. Ausdauersportarten sorgen für einen konstant höheren Kalorienverbrauch, mit Pilates oder Yoga kann man lernen, den Beckenboden gezielt zu trainieren und einer eventuellen Blasenschwäche vorbeugen und mit Krafttraining stimuliert man den Knochenstoffwechsel auch nach Absinken des Östrogenspiegels, damit das Risiko, eine Osteoporose zu entwickeln, möglichst gering bleibt. Zusätzlich kann das Frakturrisiko mittels einer Knochendichtemessung errechnet werden und im Bedarfsfall sollte natürlich eine entsprechende Therapie eingeleitet werden, um die Knochenstruktur zu stabilisieren.
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