Andorfs Bauern greifen SHV mit Resolution an

- Landwirtschaftsausschuss will mittels Resolution erreichen, dass der SHV Schärding Milchprodukte aus der Region kauft.
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Andorfs Landwirte forden Sozialhilfeverband zu Kauf heimischer Milchprodukte auf – es geht um viel Geld.
ANDORF (ebd). Laut neuer Bundesgesetzgebung müssen Aufträge öffentlicher Institutionen nicht mehr nach dem Billigstbieterprinzip vergeben werden, sondern können auch an den Bestbieter gehen. Das zum Anlass nimmt nun der Andorfer Landwirtschaftsausschuss, um bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 16. September eine Resolution einzubringen. Diese richtet sich an den Sozialhilfeverband (SHV) Schärding, der laut Ausschussobmann Johann Hosner aktuell Milchprodukte wie Käse, Topfen oder Joghurt aus Deutschland bezieht.
Die Andorfer wollen deshalb den Sozialhilfeverband auffordern, endlich die Milchprodukte aus der Heimat zu kaufen. "Es ist mir egal ob bei Gmundner oder Bergland, Hauptsache die Produkte werden in Österreich gekauft", sagt Hosner. "Schließlich geht es um Produkte im Wert von rund 150.000 Euro. Das ist eine Wahnsinnssumme und angesichts der extrem niedrigen Milchpreise, die wir derzeit haben, katastrophal für die Bauern. Schließlich hängen daran auch zahlreiche Arbeitsplätze. Das sehe ich wirklich extrem kritisch." Zwar kaufe der SHV laut Hosner bereits viele regionale Produkte wie Fleisch und Brot, aber eben nicht die Milchprodukte. "Es kann nicht sein, dass wir in Österreich die höchsten Auflagen bei der Milchproduktion haben, aber dann die billigsten Produkte in Deutschland gekauft werden."
Nächster Schritt Bürgermeisterkonferenz
Dass die Resolution bei der Gemeinderatssitzung beschlossen wird, daran zweifelt Hosner nicht. "Weil im Landwirtschaftsausschuss sämtliche Parteien vertreten sind und die Resolution dort bereits einstimmig beschlossen wurde." Zudem hofft der Landwirt, dass sich dem Beispiel Andorf weitere Gemeinden aus dem Bezirk anschließen, um so den Druck erhöhen zu können. Und was ist, wenn das Ansinnen scheitert? "Dann werden wir den nächsten Schritt machen und bei der Bürgermeisterkonferenz vorsprechen. Schließlich geht die Strukturbereinigung der Landwirte brutal weiter. Wenn uns nicht bald was einfällt, sehe ich schwarz – wir haben Angst um unsere Existenz."
SHV wartet ab
Und was sagen die Verantwortlichen des Schärdinger Sozialhilfevereines zu der angekündigten Resolution? "Wir kennen diese Resolution noch nicht und werden sie gegebenenfalls bei der Vorstandssitzung am 21. September behandeln. Dann wird es ein Ergebnis geben", so SHV-Obmann Rudolf Greiner zur BezirksRundschau.


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