Von der Zuckerbäckerin zur 'Kompost-Pionierin'

- <f>Angela Stöckl hat</f> sich mit einem in Österreich einmaligen Kompostierstall einen Traum erfüllt. Wichtig ist der Andorfer Landwirtin, dass sich die Kühe wohlfühlen und glücklich sind.
- hochgeladen von David Ebner
Angela Stöckl erfüllt sich mit in Österreich einmaligem Kompoststall einen Traum – und macht Kühe glücklich.
ANDORF (ebd). Es waren zahlreiche Reisen und Erlebnisse, die Angela Stöckl letztendlich dorthin zurückführten, wo sie jetzt ist – auf den elterlichen Bauernhof. Dort ließ sie 2014 einen der ersten Kompostställe Österreichs errichten. Seither nennt sie nicht nur 145 glückliche Kühe ihr Eigen, sondern verfügt auch über eine einmalige Kompostierung. "Ich habe einen solchen Kompoststall während meines Praktikums in Holland gesehen. Da stand für mich fest, dass ich so etwas auch für unsere Tiere brauche", so Stöckl zur BezirksRundschau. Denn: Das Wohl der Tiere geht der Landwirtin über alles. "Deshalb wurde der Stall doppelt so groß wie für die Anzahl der Tiere eigentlich nötig wäre, errichtet. "Es ist quasi eine Freilandwiese unter Dach. Die Tiere können sich nicht nur frei bewegen, sondern auch fressen und ein Nickerchen machen, wann sie wollen. Die Kühe führen praktisch ein selbstbestimmtes Leben", schmunzelt Stöckl.
Natürlicher geht's nicht
In dem neuartigen Kompoststall wird, wie der Name schon verrät, gleichzeitig kompostiert. "Der Kompost liegt ein bis zwei Jahre, ehe er ausgebaggert wird", so Stöckl. Als Grundlage dient kompostierfähiges, geschreddertes Material aus dem Baumschulbetrieb der Familie ihres Gatten. Den Rest erledigen die Kühe, die diesen Teil des Stalls auch als Schlafstätte nutzen. So entsteht laut Stöckl ein 100 Prozent pflanzlicher, schadstofffreier Kompost mit Torfanteil, womit Gemüse und Pflanzen prächtig gedeihen.
Bei Starkoch gearbeitet
Dabei war Angela Stöckl gar nicht als Betriebsnachfolgerin geplant, sondern vielmehr die Geschwister dafür vorgesehen. "Ich habe Konditorin im Cafe Zauner in Bad Ischl gelernt. Dann war ich zwei Jahre als Pâtissière beim britischen Fernsehkoch Gordon Ramsay in London tätig." Und warum ist sie dann doch zu Hause gelandet? "Ich habe nebenbei immer daheim mitgeholfen. So hat sich das eben ergeben." Doch wie gelingt es, einer so hohe Anzahl an Tieren gerecht zu werden? "Das geht nur durch die tatkräftige Unterstützung meiner Familie. Und da ist natürlich mein Mann Valentin – mein großes Glück – der das mitträgt."
Schulen im Fokus
Für die Zukunft wünscht sich die umtriebige Landwirtin noch besser zu werden. "Außerdem freue ich mich, wenn mich etwa Kinder oder Schulklassen in Zukunft einmal besuchen kommen."
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