Obernberg am Inn
Historisch interessierte Menschen und Kunsthistoriker haben alle Hände voll zu tun, um die Marktgemeinde zu erkunden: vereinzelte Funde zeigen auf eine Besiedlung schon zu römischer Zeit, aber als „OPRENBERG“ wurde der Markt um 950 nach Christi Geburt von den Grafen von VORNBACH, nahe Passau, gegründet und kam im Jahre 1199 in den Besitz des Passauer Bischofs WOLFGER, der die damals als uneinnehmbar geltende Burg ausbauen ließ. Seine Nachfolger bauten den Ort nach und nach zu einem wichtigen Handelsplatz aus und verliehen ihm die Gerichtsbarkeit und das Stapelrecht. Die „Nauflenzer Gilde“, wie sich die Innschiffer nannten, brachten das Salz aus den bischöflichen Salinen und Holz auf dem Wasserwege in die Handelszentren an der Donau und kamen mit allerlei anderen Gütern wieder zurück. Dass man davon gut leben konnte, bezeugen die prächtigen Bürgerhäuser um den, für damalige Verhältnisse, riesigen Marktplatz. Der Wohlstand ließ auch Kunst und Kultur gedeihen, so wurde die epochemachende Kunstrichtung des 16. Jhdts, die „Donauschule“ in Obernberg mitbegründet. Im 18. Jhdt prägte der zeitweise in Obernberg ansässige Stukkateur JOHANN B. MODLER mit seinen Fassaden das Ortsbild. Das „Schiffmeisterhaus“, das „Wörndlehaus“ und das „Apothekerhaus“ sind noch heute zu bewundern. Die Pfarrkirche, einzige Abendmahlskirche Österreichs mit der Annakapelle und die „Schifferkirche“ St. Nikola bergen kleinere Kunstschätze.
Nach dem Frieden von Teschen fiel 1779 das Innviertel an Österreich und drei Jahre darauf (1782) hat Kaiser Josef II. dem Bischof auch Obernberg abgehandelt. In den napoleonischen Kriegen wurde Obernberg kurzfristig von den Bayern besetzt und die Burganlage großteils geschleift.
Nach dem Ausbau der niederbayrischen Thermen und dem Bau der Innbrücke Mitte des 20. Jhdts gewann der Markt als Ausflugs- und Touristenziel wieder an Bedeutung und der Radtourismus tat das Übrige.
Heute bemühen sich rührige Gastwirte und Beherbergungsbetriebe sowie ein gut ausgestatteter Campingplatz um die Reisenden und Ausflügler.
Das Heimathaus, mit seinen reichhaltigen Sammlungen in einem Gebäude aus dem 14. Jhdt, die Falknerei am Burggelände und das „Kunsthaus Obernberg“ im historischen Burggarten sorgen für Zerstreuung. Märkte und Feste beleben den Marktplatz: Der Pferdemarkt im März, das Maibaumfest, das Marktfest im Juli und der Kathreinmarkt im November sind Fixpunkte, die von einer Reihe anderer Veranstaltungen ergänzt werden.
Für Gesundheitsbewusste sind die „THERME GEINBERG“ und die Thermen BAD FÜSSINGS in unmittelbarer Nachbarschaft, Tennis- und Asphaltstockplätze sind vor Ort und im Umkreis von 30 km warten 10 Golfplätze auf Gastspieler. Auf mehreren gut beschilderten Radwegen können sie die Umgebung „erstrampeln“. Die Innauen laden zum Wandern ein und am Innstausee kann man im Europareservat „Unterer Inn“ vielerlei Wasservögel beobachten oder dem Sportfischen nachgehen.
Obernberg am Inn ist ein Juwel ! Entdecken Sie es !