Allrounder Max Ratzenböck
"Köln 50667 verfolgten bis zu eine Million Menschen"

- Maximilian „Max“ Ratzenböck ist Schauspieler, Komiker, Podcaster und lebt seit 2013 in Wien.
- Foto: Max Ratzenböck
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Maximilian „Max“ Ratzenböck ist Schauspieler, Komiker, Podcaster und lebt seit 2013 in Wien. Im Interview spricht der 33-Jährige, der 100.000 Follower auf Instagram hat, über sein Leben, wie er Schauspieler wurde, die SV Ried und tippt den neuen österreichischen Meister.
TAUFKIRCHEN/AN DER PRAM/WIEN. Das komplette Interview mit Max Ratzenböck jetzt auch als Podcast anhören.
Guten Tag, Herr Ratzenböck. Wie lautet eigentlich Ihre richtige Berufsbezeichnung?
Ich mache sehr viele verschiedene Projekte, aber „Schauspieler“ trifft es wohl am besten.
Bekannt wurden Sie durch die TV-Formate „Wien – Tag & Nacht“ und „Köln 50667“. Wie kam es dazu?
Ich habe 2012 in Zell an der Pram bei einem Zeltest des SV Riedau gearbeitet. Dort bin ich aber früher nach Hause, da ich am nächsten Tag zu einem Casting nach München gefahren bin. Das war ein großes Casting mit 8000 Personen. Einige Monate später kam das Angebot, in eine solche Daily-Soap einzusteigen.
Hatten Sie vor dem Casting Angst?
Nein, aber natürlich war ich nervös. Ich war unerfahren und bin alleine nach München gefahren. Da ist es klar, dass man nicht komplett locker agiert. Aber es hat geklappt.
„Wien – Tag & Nacht“ wurde nach 60 Folgen eingestellt. Die deutschen Formate in diese Richtung laufen noch heute. Warum ist das so?
Am Ende waren es zu wenige Zuschauer. Es gab, was diese Zahlen betrifft, in Österreich zu viele Ups und Downs.
2014 sind Sie dann nach Köln gegangen, um dort mitzuspielen. Wie war das?
Das war teilweise irre. Es gab Folgen, die rund eine Millionen Menschen gesehen haben. Das waren richtig große Einschaltquoten. Bei den Dreharbeiten waren teilweise auch Fans dabei. Eine geile Zeit…
"Bei einem Rennen war ich vor Ort und habe danach kurz auf der Toilette ein Video dazu gemacht. Das Video ging binnen Minuten viral." Max Ratzenböck über eines seiner Nachspielzeit-Videos mit Marcel Hirscher.
Die für Sie nach zwei Jahren endete…
Ja, meine Figur und deren Geschichte war zu Ende erzählt, teilte mir der Sender mit.
Waren Sie enttäuscht?
Nein, so läuft das Geschäft eben. Ich hätte es gerne weitergemacht, aber nur kurz darauf bekam ich das Angebot, mit „Nachspielzeit“ auf Tour zu gehen. Das war ein Kabarettprogramm, in dem meine klassischen Videos nur ein kleiner Teil waren.
Sie sprechen die Videos an, die während der WM 2014 viral gingen. Da haben Sie etwa Cristiano Ronaldo mit Innviertler Dialekt parodiert. Wurden diese Texte spontan aufgenommen, oder haben Sie sich darauf vorbereitet?
Nein, alles spontan. Ich habe ja nicht nur Fußball gemacht, sondern auch Marcel Hirscher parodiert. Bei einem Rennen war ich vor Ort und habe danach kurz auf der Toilette ein Video dazu gemacht. Das Video ging binnen Minuten viral.
Von 2019 bis 2024 waren Sie Teil von „Die Abstauber“, einem Format des Bezahlsenders Sky, das die Fußballwoche humorvoll zurückblickte. Wie war die Zeit?
Sehr cool. Wir hatten immer Spaß, und die Großen des österreichischen Fußballs waren unsere Interviewgäste. Ich werde die Zeit nie vergessen. Damals haben wir uns auch ein großes Netzwerk aufgebaut, das schadet nie.
Mittlerweile gibt es das Format für die „Kleine Zeitung“ als Podcast. Sie sind schon immer großer Fußballfan und mittlerweile auch Experte. Wer wird österreichischer Meister?
Obwohl Rapid Wien eine starke Saison spielt, bin ich überzeugt davon, dass Sturm Graz das Rennen machen wird.
Und Ried?
Ried hat sich gut verstärkt und verfügt über Spieler in Topform. Grosse und Sollbauer gefallen mir gut. Wenn man wieder zur Dominanz vom Anfang der Saison zurückfinden kann, dann könnte es etwas werden – aber nur dann. Die Admira ist stark.
Sie haben selbst auch gekickt, und zwar beim SV Taufkirchen, Ihrem Heimatverein, und beim SV Riedau. Wie war die Zeit im Fußball-Unterhaus?
Ich war Stürmer, und mit dem SV Taufkirchen haben wir oft um den Aufstieg in die 1. Klasse gespielt, aber am Ende hat es nie gereicht. Die erfolgreichen Zeiten kamen dann, als ich weg war. (lacht) Ich bin dann nach Riedau gegangen, aber 2013 mit Wien hatte ich keine Zeit mehr für Fußball. 2016/17 lag mein Spielerpass wieder in Taufkirchen, und Trainer Josef Feichtinger hat mich davon überzeugt, wieder mit dem Fußballspielen zu beginnen. Da habe ich in Wien gelebt und mir die Freiheiten genommen, am Ende der Woche ins Innviertel zu fahren. Am Ende wurde es mit Platz vier in der Bezirksliga die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte.
Verfolgen Sie heute noch das Innviertler Fußball-Unterhaus?
Natürlich schaue ich nach wie vor, wie Taufkirchen und Riedau gespielt haben, aber andere Ligen habe ich nicht mehr so im Blick. Doch ich glaube, das ist normal, wenn man nicht mehr oft heimkommt.
Letzte Frage: Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Da werde ich mit meiner Frau in den USA leben. Sie lebt jetzt bei mir in Österreich, und ich glaube, da ist es klar, dass ich auch mal etwas zurückgeben werde. Aber langfristig sehe ich mich schon wieder in Österreich.
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