Versteinertes Holz
"Mein halber Keller ist voll mit Steinen"

- Seit mehr als zwanzig Jahren sammelt Josef Kreuzhuber versteinertes Holz.
- Foto: Kreuzhuber
- hochgeladen von Helena Pumberger
HOHENZELL (hepu). Wer sich auf die Suche macht, findet es auch in unseren Wäldern: versteinertes Holz, das zwischen zehn und zwölf Millionen Jahre alt ist. In anderen Gebieten gibt es Stücke mit einem Alter von 200 Millionen Jahren. Diese oft unbekannten Fossilien, werden weltweit von Sammlern gesucht und verarbeitet. Josef Kreuzhuber aus Hohenzell ist einer von ihnen. Bereits seit mehr als zwanzig Jahren beschäftigt er sich mit fossilem Holz: "Begonnen hat alles bei der Arbeit in der Schottergrube. Dort sind mir immer wieder die unterschiedlichsten Steine und Fossilien aufgefallen. Irgendwann habe ich dann begonnen, versteinertes Holz auch in anderen Gruben zu suchen. Daraus hat sich eine Leidenschaft entwickelt", so Kreuzhuber.
Nach der Zeit des Suchens wollte der Hohenzeller den nächsten Schritt mit seinen Stücken wagen: "Irgendwann reicht es einem nicht mehr, das Holz nur zu sammeln. Man beginnt, es zu bearbeiten, indem man schneidet und schleift." Diese Bearbeitung erfordert viel Zeit und kann äußerst schwierig werden: "Man benötigt ein Diamantwerkzeug, denn das versteinerte Holz ist sehr hart. Je nach eingelagerten Mineralien geht man hier ungefähr von Härte sieben aus", erklärt Kreuzhuber. Doch die Bearbeitung lohnt sich, denn der Sammler erzeugt in mühevoller Handarbeit Schmuckanhänger und Messergriffe aus den versteinerten Stücken. "Es ist immer ein Lernprozess, der meine Arbeit begleitet. Nach all den Jahren lerne ich trotzdem immer wieder dazu", sagt Kreuzhuber. Der Hohenzeller ist nicht nur in den Wäldern seiner Heimat unterwegs, sondern sucht sein versteinertes Holz auf der ganzen Welt.
Steine aus aller Welt
"Ich habe Steine aus Rumänien, Ungarn, Amerika und sogar von der Wüste Sahara. Letztere sind durch den Sand windgeschliffen. In manche Länder fahre ich selber, ansonsten erkundige ich mich bei Börsen. Natürlich lernt man auch viele Leute kennen, denen man Stücke verkauft oder mit denen man tauscht", betont Kreuzhuber. Mittlerweile verfügt er schon über eine sehr große Sammlung: "Mein halber Keller ist voll mit Steinen. Ich denke, das ist genug für die nächsten Jahre", lacht der Hohenzeller.



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