Lea Papp
Mit 14 Jahren schon drei Mal Haare gespendet

- Die 14-jährige Lea Papp aus Ried spendete vor wenigen Wochen bereits zum dritten Mal ihre Haare.
- Foto: Papp
- hochgeladen von Bernadette Wiesbauer
Lea Papp aus Ried besucht die erste Klasse der HBLW in Ried, spielt ein Instrument, reitet gerne und will später einmal Hebamme werden. Was sie so besonders macht: Mit ihren 14 Jahren hat sie bereits drei Mal rund 30 Zentimeter ihrer Haarpracht gespendet. Warum sie so gerne ihre Haare verschenkt, verrät sie im Interview.
Hallo Lea. Was hat dich dazu bewogen, dass du schon drei Mal in deinem noch nicht so langen Leben deine Haare gespendet hast?
Lea: Ich möchte mit meinen Haaren beziehungsweise mit der daraus angefertigten Perücke Kindern oder Erwachsenen, die vielleicht Krebs oder eine andere schlimme Krankheit durchmachen müssen, helfen. Für andere da zu sein macht mich generell sehr glücklich. Ich wurde in der Hauptschule gemobbt. Ich denke, das ist der Grund, warum ich Menschen, die es gerade nicht so leicht haben, unterstützen möchte.
Wann hast du das erste Mal deine Haare für eine Perücke abschneiden lassen?
Ich glaube mit acht Jahren. So ganz genau weiß ich es nicht mehr. Ich kann mich nur mehr erinnern, dass ich vorher turnen war und dann beim Friseur entschlossen habe, meine Haare zu spenden.
Und wie alt warst du beim zweiten Mal?
Zwölf. Ich habe damals auf youtube ein Video von einem Mädchen gesehen, das ihre wunderschönen, langen Haare auch gespendet hat. Sie konnte später das Mädchen, welches die Perücke mit ihren Haaren bekommen hat, kennenlernen. Das wollte ich auch. Deshalb habe ich mich damals viel mit diesem Thema beschäftigt. Leider ist es in Österreich rechtlich nicht möglich, zu erfahren, wer die Perücke mit meinen Haaren bekommt.
Du hast dich aber trotzdem erneut dazu entschieden, deine Haare zu spenden?
Ja. Dieses Mal war ich beim Haarchitekt -Firseurmeister Josef Murauer in Hohenzell. Von da werden die Haare dann nach Wien zum Verein "Die Haarspender" geschickt, wo die Perücken angefertigt werden. Ich kann mich noch erinnern, wie ein paar Friseurinnen gar nicht hinschauen konnten, wie die Haare abgeschnitten wurden. Sie hielten sich wirklich die Augen zu. Aber ich war danach der glücklichste Mensch auf der Welt. Die abgeschnitten Zöpfe waren so fest wie eine Naturbürste. Das war schon ein besonderer Moment für mich.
Und wann war das dritte Mal?
Jetzt mit 14 Jahren, also vor wenigen Wochen. Wieder beim Haarchitekt und wieder 30 Zentimeter. Meine Haare wachsen sehr schnell, sonst wäre das Spenden gar nicht so oft möglich.
Pflegst du deine Haare besonders, weil sie so schnell wachsen?
Nicht wirklich. Ich achte schon, welche Shampoos ich benutze, ich glätte sie nur ganz ganz selten. Ich lasse sie immer naturtrocknen und färbe sie auch nicht. Gefärbte Haare kann man auch gar nicht spenden.
Möchtest du weiterhin deine Haare spenden?
Ja! Ich denke mir immer, wenn ich, oder später einmal mein Kind, eine Perücke benötigen würde, dann wäre ich sehr dankbar, dass es Leute gibt, die ihre Haare spenden. Außerdem finde ich es schon lustig, dass mittlerweile schon vier Personen auf der Welt mit den gleichen Haaren herumlaufen. Allerdings wird es künftig etwas länger dauern, bis ich wieder spenden gehen kann, weil man ab sofort 40 Zentimeter hergeben muss.
Sollten mehr Menschen ihre Haare spenden?
Auf jeden Fall. Ich möchte das anderen wirklich ans Herz legen. Es tut ja nicht weh und man kann anderen damit sehr helfen!





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