Obst & Gemüse haltbar machen
Den Sommer in Gläsern konservieren

- Gute Idee: Essbare Geschenke sind eine schöne Alternative und stellen jedes Supermarkt-Produkt in den Schatten.
- Foto: Tobias Schneider-Lenz
- hochgeladen von Tamara Zopf
Einmachen oder Einkochen sind keine Relikte mehr aus Omas Zeiten, sondern Zeichen unserer Zeit.
BEZIRK (tazo). Während zu Großmutters Zeiten das reichliche Nahrungsangebot des Sommers dringend für die langen Wintermonate eingekocht, eingelegt oder getrocknet werden musste, kann man heutzutage diese Lebensmittel fast das ganze Jahr über kaufen. "Die Vielfalt der Vorratshaltung ist in den letzten Jahren jedoch wieder total trendig geworden. Corona hat diesen Trend nochmals enorm potenziert. Junge Menschen wollten plötzlich wieder wissen wie man Sauerkraut macht, wie nicht mehr ganz so perfektes Obst oder Gemüse nachhaltig und kreativ zu Chutney verarbeitet werden kann oder wie man schlicht und einfach Apfelmus selber machen kann. Man trifft sich im Freundeskreis zu Einkochpartys, besucht Online Kochkurse oder fragt bei Oma nach, wie man diese Schätze optimal verarbeiten kann", weiß Elisabeth Hörandner, Seminarbäuerin aus Geiersberg.
So einfach geht´s
Der Sommer bringt zahlreich frisches Obst und Gemüse. Einmachen, einkochen, einwecken: Für all jene, die nicht alle Früchte des Sommers selbst essen können, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dank der Konservierung sind die Lebensmittel lange haltbar und können auch in der kalten Jahreszeit den Geschmack des Sommers aufleben lassen. Kirschen, Marillen, Pfirsiche oder Zwetschken lassen sich ganz schnell und einfach zu Kompott, Marmelade und Saft verarbeiten. "Als Einkochen bezeichnet man das Haltbarmachen durch Erhitzen, also pasteurisieren. Einlegen wiederrum ist eine Art, die Schätze des Sommers etwa mit Essigsud, Öl, Zucker oder mit Alkohol zu konservieren. Grundsätzlich kann man fast jedes Obst, Gemüse sowie Kräuter haltbarmachen. Sauberkeit steht auch hier an oberster Stelle. Eine Grundregel für die Aufbewahrung lautet jedoch: maximale Haltbarkeit bis zur nächsten Ernte", so Hörandner.
Häufig gemachte Fehler
Der größte Fehler beim Einkochen und Einlegen ist es nicht zu probieren. "Ein gern gemachter Fehler ist, dass die Deckel von Schraubverschlussgläsern immer wieder verwendet werden. Einkochprofis verwenden jedes Jahr neue Schraubverschlüsse, denn falls diese nicht mehr perfekt dichten, kleine Kratzer haben oder manchmal sogar rostig sind, ist dies ein wunderbarer Nährboden dafür, dass die eingekochten Schätze leicht ´kippen`, also verderben", weiß die erfahrene Seminarbäuerin.
Kompott alias Röster
Für ein Früchtekompott benötigt man pro Kilogramm Obst einen halben Liter Wasser und 200 Gramm Zucker. Das Kompott kann durch Zutaten wie Zimt, Nelken oder Rum beliebig verfeinert werden. Das Wasser wird mit dem Zucker erhitzt. Danach gibt man die Früchte hinein, das Wasser wird noch einmal aufgekocht und das Zuckerwasser-Früchte-Gemisch in saubere Weckgläser gefüllt. Das Kompott wird anschließend in den gut verschlossenen Gläsern im Backrohr bei 120 Grad Celsius im Wasserbad eine Stunde "eingeweckt". Dieses kann dann zu Süßspeisen wie Kaiserschmarrn oder Topfenknödel genossen werden.
Einkochen will gelernt sein
Gerade Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten eignet sich perfekt für den Wintervorrat. "Es ist perfekt gereift und hat keine langen Transportwege am Buckel. Klimafitter und genussvoller geht´s fast nicht mehr." Wer sich aber alleine nicht drüber traut und es lernen möchte, kann bei einem praktischen Kochkurs der Seminarbäuerinnen oder ganz bequem von daheim aus bei einem Online-Kochkurs teilnehmen. Infos unter www.seminarbaeuerinnen-ooe.at oder www.cookinar.at.
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