Ehrwald
Ein Hallenbad ohne "Schnörkel" für die Zugspitzgemeinde

- Die Ideen für die Modernisierung und Sanierung des Ehrwalder Hallenbades wurden vom Bäderbeirat positiv bewertet.
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Totgesagte leben länger, sagt der Volksmund. Auf das Ehrwalder Hallenbad trifft das durchaus zu.
EHRWALD. Der Bäderbeirat des Landes befasste sich mit diversen Bäderprojekten in Tirol. Die Pläne zur Sanierung des Ehrwalder Hallenbades wurden positiv bewertet. Jetzt macht man "Nägel mit Köpfen": Ende 2026 soll das Hallenbad aufsperren.

- Bgm. Markus Köck atmet nach der positiven Entscheidung des Bäderbeirats auf.
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Es soll schnell gehen
Ausstehende Beschlüsse von Landesseite sollten nur mehr ein formaler Akt sein: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt noch jemand gegen die Pläne ist", sagt der Ehrwalder Bürgermeister Markus Köck. Dennoch hofft er inständig, dass das Land schnellstmöglich die zugesagten Fördermittel offiziell freigibt. Sobald das passiert ist, sollen die finalen Einreichpläne erstellt und das Projekt offiziell ausgeschrieben werden.
Als Projektbetreiber treten die Freizeitbetriebe Tiroler Zugspitze auf. Hinter diesen stehen wiederum die Gemeinde Ehrwald und der Tourismusverband Tiroler Zugspitz Arena zu gleichen Teilen als Gesellschafter.
10,8 Mio. Euro Projektkosten
Die Gesellschaft muss ein umfassendes Prozedere abwickeln: aufgrund seiner Dimension - die Baukosten liegen voraussichtlich bei ca. 10,8 Millionen Euro - braucht es eine europaweite Ausschreibung.

- TVB Obmann Theo Zoller freut sich, wenn Ehrwald wieder ein Hallenbad bekommt.
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"Wir müssen zügig weiterarbeiten", drückt TVB-Obmann Theo Zoller aufs Tempo. Noch heuer im Herbst, je früher, desto besser, soll mit der Projektumsetzung begonnen werden. Bereits mit Beginn der Wintersaison 2026/27 soll das Hallenbad aufsperren. "Das wird 'knackig'. Aber wir sind schon weit, weil wir viele Vorarbeiten bereits geleistet haben", erklärt Zoller.
Das ist geplant
Von früheren Plänen, die eine Wellnessanlage mit umfassendem Angebot vorsahen, ist man aber weit entfernt. "Wir wollten ein Bad zum Schwimmen und das bekommen wir jetzt auch", erklärt Theo Zoller und ist zufrieden damit.
Neben dem Schwimmbecken wird es die Rutschbahn weiterhin geben. Sauna, Fitnesscenter udgl. hingegen nicht. Auch der von vielen Seiten geäußerte Wunsch, ergänzend zum Hallenbad einen Badeteich zu errichten, kann aus Kostengründen nicht erfüllt werden. "Dafür haben wir einfach kein Geld", sagt Zoller, der auch gar nicht weiter über solche Ideen reden möchte, "sonst sind wir gleich wieder beim 'Wunschkonzert' angekommen."

- Wenn alles nach Plan läuft, dann können Ende 2026 die ersten Besucher wieder auf den Liegen Platz nehmen.
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Chronologie der Ereignisse
Ideen, das Ehrwalder Hallenbad zu modernisieren, gibt es schon lange. Nachfolgend ein grober Überblick über die wichtigsten Entwicklungen:
- Bereits 2018 gab es Überlegungen, das Bad thermisch zu sanieren und diverse Verbesserungen durchzuführen. Die Kosten wurden mit 8 Millionen Euro beziffert.
- 2020 kam ein kompletter Neubau aufs Tapet. Die Kosten dafür lagen bei 19 Millionen Euro.
- Im Februar 2022, unmittelbar vor den Gemeinderatsneuwahlen, präsentierte der damalige Gemeinderat unter dem früheren Bürgermeister Martin Hohenegg ein weiteres Projekt um 18 Millionen Euro. Aber die Aufsichtsbehörde legte sich quer, sah sie doch die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde überschritten.
- Im Herbst 2022 galt es zwischen drei Optionen zu entscheiden: Fortführung der Anlage wie man sie kennt, Modernisierung oder Schließung. Eine endgültige Entscheidung wurde vertagt, nach langen Diskussionen entschied man sich aber dafür, am 24. Dezember 2022 für die nachfolgende Wintersaison bis März 2023 wieder aufzusperren.
- Ebenfalls im März 2023 wurde die Zukunft der Freizeitanlage sowohl in den Gremien des Tourismusverbandes als auch innerhalb der Gemeinde intensiv diskutiert. Die Bevölkerung demonstrierte im Zuge einer Gemeinderatssitzung für den Erhalt der Anlage. Gemeinde und TVB einigten sich darauf, ein Betriebskonzept zu erarbeiten "das in alle Richtungen gehen kann", also "ergebnisoffen" ist, wobei die Gemeinde einen Fokus auf den Erhalt des Bades legte. Ungeachtet dessen wurde der Badebetrieb wie angekündigt im März 2023 eingestellt. Seither ist das Bad geschlossen.
- Im Juni 2024 wurde nach langen Diskussionen ein neues Projekt mit einem Finanzierungsbedarf von ca. 9,5 Mio. Euro vorgestellt. Die Chancen für die Umsetzung wurden als gut eingestuft, wenn sich das Land finanziell beteiligt.
- Im August 2024 wurde die Bäderstudie des Landes präsentiert. Auch das Hallenbad Ehrwald fand hier Berücksichtigung. Daraufhin wurden in Ehrwald notwendige Umsetzungsschritte als wichtige Vorleistung gesetzt.
- Am 25. März 2025 befasste sich der Bäderbeirat des Landes mit dem erarbeiteten Konzept zur Sanierung des Hallenbades Ehrwald, bewertete dieses positiv und sprach sich positiv für die Umsetzung aus.
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