"Europa Bewegt"
Jugendlichen wurde die Bedeutung der EU-Politik vermittelt
Bei "Europa Bewegt" vermittelten Expertinnen und Experten Jugendlichen in Bischofshofen die Bedeutung politischer Entscheidungen auf EU-Ebene für ihren Alltag. Der Fokus lag dabei auf dem Green Deal, der Parlamentswahl 2024 und dem Europäischen Jahr der Kompetenzen.
BISCHOFSHOFEN. Bei "Europa Bewegt" wurde Schülerinnen und Schülern im Kultursaal in Bischofshofen die Funktionsweise der Europäischen Union (EU) ebenso näher gebracht wie der Einfluss der europäischen Politik auf den Alltag der Jugendlichen im Pongau. Im Fokus des gemeinsamen Projektes von "Europe Direct Salzburg Süd" und "Akzente Salzburg" standen dabei die Europawahl im Jahr 2024, der Green Deal und das Europäische Jahr der Kompetenzen.
"Fühlt sich weit weg an, aber trifft jeden"
Der Brexit, der Euro und internationale Unternehmen wie die "Voestalpine" — das sind einige der Schlagworte, die den Schülerinnen und Schülern zur Europäischen Union einfallen, als sie von Benedikt Wimmer im Rahmen eines Workshops danach gefragt werden. Wimmer ist Koordinator für EU-Jugendprojekte bei "Akzente".
Mit anschaulichen Beispielen wie den fallenden Roaming-Gebühren und der Reisefreiheit versucht er den Schülerinnen und Schülern seine Botschaft zu vermitteln: "Was in der EU entschieden wird, fühlt sich zwar oft weit weg an, letztlich betrifft es uns aber alle."
Voraussetzungen für Nachhaltigkeit
Dass das insbesondere auch im Zukunftsthema der Klimakrise gilt, macht Stefan Wally von der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen im Rahmen seines Workshops klar. Zunächst bittet er die Schülerinnen und Schüler ihre Lösungsvorschläge aufzuschreiben, um den Klimawandel zu verlangsamen. Offensichtliche Ideen wie "auf Öffis umsteigen" und "weniger Fleisch essen" sind genauso auf den bunten Zetteln zu lesen wie weniger augenscheinliche Vorschläge wie "Atomkraftwerke nicht abschalten".
Dass eine nachhaltige Lebensweise keine rein individuelle Verantwortung ist, versucht Wally den Jugendlichen anhand von Beispielen mit auf den Weg zu geben: "Ein Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel ist nur möglich, wenn es in meinem Wohnort auch ein gut ausgebautes Öffi-Angebot gibt." Es sei Aufgabe der Politik, Voraussetzungen schaffen, um ein nachhaltigeres Leben zu ermöglichen. Mit dem Green Deal sei der EU ein guter erster Schritt gelungen. Dennoch sei es wichtig der Politik weiterhin kritisch auf die Finger zu schauen, bekräftigt Wally gegenüber den Jugendlichen.
Wird Österreich an Krieg beteiligt sein?
Den Stellenwert einer kritischen Beobachtung der Politik auch abseits des Klimathemas hatte Wally zuvor bereits in seinen einleitenden Worten zu "Europa Bewegt" hervorgehoben. Mit einem Streifzug durch die Geschichte Europas offenbarte der Experte, dass Wohlstand und Frieden nicht als selbstverständlich hinzunehmen sind. Auf die Frage hin, wieviele der anwesenden Schülerinnen und Schüler in den nächsten 40 Jahren an eine Kriegsbeteiligung Österreichs glauben, fiel das Verhältnis zwischen "Ja"- und "Nein"-Stimmen ziemlich genau 50:50 aus.
"Politik muss wirklich nicht jeden interessieren", räumte Wally abschließend ein, "aber es zahlt sich jedenfalls aus, pro Woche eine halbe Stunde ein Auge auf die Geschehnisse in der Politik zu werfen, um sichergehen zu können, dass keine Entscheidungen gefällt werden, die auch euch in Folge auf den Kopf fallen."
Spannende Einblicke für Jugendliche
Insgesamt wurden bei "Europa Bewegt" rund 80 Schülerinnen und Schüler aus der Polytechnischen Schule in Bischofshofen, dem Elisabethinum in St. Johann sowie dem Gymnasium in St. Johann an die Europäische Union herangeführt. In weiteren Workshops gab etwa Susanne Brandstetter von der Wasserwirtschafts-Sektion im Landwirtschaftsministerium einen Einblick in den Green Deal und die Generation Blue, die österreichische Jugendplattform zum Thema Wasser.
Katharina Pacher vom Verbindungsbüro des EU-Parlaments in Österreich brachte den Jugendlichen die Arbeit des Parlaments und die Bedeutung der Wahl im kommenden Jahr näher. Und Josef Fanninger von "Europe Direct" erklärte den Schülerinnen und Schülern, was die EU eigentlich gegen den bestehenden Fachkräftemangel unternimmt.
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