Eishockey-Zeller Eisbären
Mario Altmann beendet seine Karriere

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Ein großer Name im österreichischen Eishockey beendet seine Profi-Karriere. Eisbären Verteidiger Mario Altmann hängt seine Skates an den Nagel und verabschiedet sich mit dem Meistertitel.
ZELL AM SEE. Der gebürtige Wiener wechselte im Sommer 2023 nach Zell am See und brachte einiges an Erfahrung mit. 18 Saisonen in der ersten Liga, bei Wien, Villach, Linz und Graz, weit über 100 Länderspiele, darunter auch bei der Olympiade in Sotschi – eine glanzvolle Karriere. Für zwei Jahre verteidigte Mario Altmann in Zell am See, bestach durch große Reichweite, Routine und Leadership. 85 Spiele, dabei 5 Treffer und 21 Vorlagen, gekrönt durch den Titel in dieser Saison. Zusammen mit Kapitän Robin Johansson und Assistant Hubert Berger durfte die Nummer 41 den Pokal am Eis entgegennehmen. Zum Abschluss haben wir ein kurzes Interview mit ihm geführt.
Frage: Mit dem kürzlich errungenen Meistertitel – welche Gedanken gehen dir gerade so durch den Kopf?
Mario Altmann: Tiefe Zufriedenheit, als ich vor zwei Jahren nach Zell am See gewechselt bin war das das Ziel, jetzt ist der Plan erfüllt. Zum Abschluss: Job done – das fühlt sich gut an! Gerade in dieser schwierigen Liga, wo einige Mannschaften Meister werden können, ist das ein großer Erfolg.
F: Wie ist es dir bei den Feierlichkeiten gegangen, alles unfallfrei überstanden?
A: Mittlerweile bin ich ja schon etwas älter und hoffentlich auch gescheiter, ich weiß also, wie ich mir so was besser einteile. Die wichtigen Tage, etwa bei der Meisterfeier, war ich aber voll dabei.
F: Ist der Titel der perfekte Abschluss einer großen Karriere, wie ist der Stellenwert für dich?
A: Definitiv, es fühlte sich noch mal gut an, wirklich um die Meisterschaft zu spielen. In Graz etwa war das Ziel um die Playoffs zu spielen und eine konkurrenzfähige Mannschaft zu haben, hier ging es ganz klar um den Titel. So spät in der Karriere noch bei einem derart ambitionierten Team zu sein, ist nicht selbstverständlich, ich wollte noch was gewinnen. Wenn es derart vorwärts geht – selbst vom letzten Jahr zu heuer – cool bei so einer Entwicklung dabei zu sein.
F: Wie schaut es in der Zukunft aus? Bleibst du dem Eishockeysport erhalten?
A: Ich weiß es noch nicht, seit sechs Jahren spiele ich Eishockey, jetzt bin ich 38. Ob Trainer, Funktionär, noch etwas Eishockey in einer unterklassigen Liga oder was anderes – ich brauche jetzt erst mal etwas Abstand. Ich habe mir noch keine großen Gedanken gemacht.
F: Beschreib doch bitte, was die Schlüsselfaktoren für den Titelgewinn waren. Teamgeist, Breiter Kader, richtige Taktik, Qualität der Einzelspieler, sonstiges, oder die Summe daraus?
A: Es sind tausend Einzelteile, die passen, wenn man wirklich den Meistertitel holt. Insbesondere etwas später in der Saison habe ich diese spezielle Dynamik in der Kabine gespürt, vielleicht eine Art Kameradschaft, es ist schwer zu beschreiben. Einfach dieses „da ist was Besonderes“. Doch selbst wenn es diese Schwingung gibt, ich habe das vielleicht 5–6-mal in meiner Karriere erlebt, ist das keine Garantie auf den Titel. Umso schöner, dass es heuer geklappt hat.
F: Noch eine etwas heiklere Frage, selbst ein Spieler mit deiner Vita hat heuer das eine oder andere Spiel mal nicht gespielt, wie bist du damit umgegangen?
A: Natürlich willst du jede Partie auf dem Eis stehen, aber wenn die Mannschaft funktioniert, ist es leichter sich unterzuordnen. Jeder sieht das big picture, als Spieler gilt es dann das Ego hinten an zu stellen, der gemeinsame Erfolg steht im Vordergrund. Der Trainer will das Beste für die Mannschaft und ich pflege immer zu sagen: kein Spieler ist größer als das Logo, als der Verein. Ich habe also nicht gejubelt, dass ich teilweise nicht gespielt habe, es aber akzeptiert.
F: Möchtest du sonst noch etwas sagen:
A: Ich will mich noch allgemein bedanken. Jeder hier hat mit sehr gastfreundlich aufgenommen, die Stadt, der Verein, die Mitspieler – alle haben mich super integriert, sind mit mir essen gegangen und so weiter. Ich habe mich wirklich willkommen gefühlt.
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