Zell am See: Positiv-Kampagne für ein ruhigeres Nachtleben auf Gassen und Straßen

- Anton Unterluggauer (Stadtgemeinde), Hannes Suntinger (Obmann Zell by Night), Vize-Bgm. Andreas Wimmreuter, Marco Pointner (TVB Zell am See-Kaprun), Bernhard Kämmerer (PI Zell am See).
- Foto: Christa Nothdurfter
- hochgeladen von Christa Nothdurfter
Die Betreiber der Zeller Nachtlokale initiierten die Kampagne "Pssst - Respect the Night". In das Projekt involviert sind die Stadtgemeinde und der Tourismusverband. Die Beteiligten investieren ca. 15.000 Euro.
ZELL AM SEE (cn). Bei der Kampagne geht es keineswegs darum, das belebte und vielfältige Nachtleben in den Lokalen einzuschränken. Das Gegenteil ist wahr, es heißt, "dort soll weiterhin die Post abgehen".
Allerdings geht es um Respekt gegenüber der Nachtruhe bzw. den Anrainern und den Hotelgästen.
Derzeit ist es nämlich oft so, dass aufgekratzte Nachtschwärmer beim Lokalwechsel oder beim Nachhausegehen nicht gerade leise agieren.
Junge Damen als Botschafterinnen
Im Zuge der neuen Kampagne werden im Juli und im August 2014 "Pssst"-Botschafterinnen - das sind junge Damen um die 19 Jahre - im nächtlichen Zell am See unterwegs sein. Sie verteilen an den Samstagen und jeweils am Mittwoch (Sommernachtsfeste) Flyer, Zuckerl und auch Kondome.
Make love, not noise - Macht Liebe, keinen Lärm
Die Kreativität der von Stephanie Jung und Markus Blaickner entwickelten Kampagne kann sich sehen lassen; so gibt es auf der Kondompackung die Worte "Make love, not noise" (Macht Liebe, keine Lärm) zu lesen - frei nach dem 60er-Jahre-Slogan "Make love, not war" (Macht Liebe, keinen Krieg).
EINIGE STELLUNGNAHMEN:
"Mit einem Lächeln und auf Augenhöhe"
Anton Unterluggauer von der Stadtgemeinde: "Für diese Initiative gab es absolut keinen konkreten Anlass. Es gibt - auch dank Security und dank der Präsenz der Polizei - absolut keine Auswüchse. Aber es geht auch nicht darum, zu reagieren, sondern es wird mit diesem Projekt präventiv agiert. Und das nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Humor und auf Augenhöhe."
"Alle werden profitieren"
Vize-Bürgermeister Andreas Wimmreuter: "Ein Dank gilt vor allem auch den Lokalbetreibern, welche das Ganze initiiert haben - allen voran Hannes Suntinger vom ,Ginhouse'. Alle werden profitieren: Einheimische, Gäste und auch die Partyszene".
"Attraktiv und amüsant"
Marco Pointner vom TVB Zell am See-Kaprun: "Die Aktion ist eine nette Art und Weise, die Botschaft attraktiv und amüsant unter die Leute zu bringen."
"Lernen funktioniert mit Glückshormonen"
Hannes Suntinger, Obmann des Lokalbetreiber-Vereins "Zell by Night": "Ein berühmter Philisoph hat einmal gesagt, dass Lernen nur mit dem Glückshormon Serotonin möglich ist. Daher bin ich überzeugt, dass diese humorvolle, positive und mit einem Lächeln präsentierte Initiative funktionieren wird."
"Ich bin sehr angetan"
Bezirkspolizeikommandant Kurt Möschl: "Ich bin von dieser Aktion sehr angetan. Hier wird nicht reagiert, sondern agiert."
"Eine gute Ausgangslage"
Chefinspektor Bernhard Kämmerer (Polizeiinspektion Zell am See):
Diese Aktion ist sehr vorbildlich. Grundsätzlich ist die Situation in Zell am See hinsichtlich Nachtleben gut. Wir sind hier personell gut aufgestellt, außerdem arbeiten alle Polizeiinspektionen des ganzen Bezirks gut zusammen.
Die Finanzierung
Die Kosten der Kampagne, die rund 15.000 Euro betragen, teilen sich Stadtgemeinde, TVB und eben "Zell by Night".
Zusätzlich gibt es noch zwei Sponsoren: "Pernod Ricard Austria" (das Unternehmen unterstützt Projekte, die den verantwortungsvollen Genuss von Alkohol und den respektvollen Umgang miteinander zum Ziel haben) und "Euro Taxi". Firmenchef Hermann Malaun gewährt Nachtschwärmern bis 30. September 1,50 Euro Rabatt pro Taxifahrt.





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.