Brandunglück Kaprun
"Es ist ein tragischer Teil unserer Geschichte"

Jedes Jahr treffen sich Angehörige der Opfer in der Gedenkstätte bei der Talstation der ehemaligen Unglücksbahn. Diese wurde nach den Wünschen von 500 Angehörigen aus acht Nationen und fünf Religionen gebaut. | Foto: Gottfried Maierhofer/2016
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  • Jedes Jahr treffen sich Angehörige der Opfer in der Gedenkstätte bei der Talstation der ehemaligen Unglücksbahn. Diese wurde nach den Wünschen von 500 Angehörigen aus acht Nationen und fünf Religionen gebaut.
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  • hochgeladen von Johanna Grießer

20 Jahre nach dem Brandunglück gedenken die Gletscherbahnen der Opfer und bitten um Verzeihung.

KAPRUN. Am 11. November 2000 bricht in einer im Tunnel befindlichen Bahngarnitur der "Gletscherbahn Kaprun 2" ein Feuer aus – nur zwölf Menschen können sich aus dem Tunnel retten, 155 verlieren durch das Unglück ihr Leben. Es ist die größte zivile Katastrophe in Österreich nach dem zweiten Weltkrieg.

"Der 11. November ist für alle Angehörigen, Überlebenden, die Bevölkerung von Kaprun und auch für uns ein Tag des Rückblicks, der das Unglück vor 20 Jahren in schmerzhafte Erinnerung ruft. Es ist ein Tag der Trauer und des Gedenkens."
– Norbert Karlsböck, Vorstand der Gletscherbahnen Kaprun und damaliger Bürgermeister des Ortes

"Es tut uns unendlich leid"

"Das Unglück vom 11.11.2000 ist und bleibt in den Erinnerungen aller Betroffenen, es ist tragischer Teil der Geschichte – besonders auch unseres Unternehmens", so Norbert Karlsböck. Er erinnert an die Erklärung der Gletscherbahnen Kaprun AG anlässlich des zehnten Jahrestags und betont erneut:

"Wir waren Betreiber der Unglücksbahn. Was geschehen ist, tut uns unendlich leid. Wir stehlen uns nicht aus der Verantwortung. Wir bitten alle, die betroffen sind und wohl immer unter der Katastrophe von Kaprun zu leiden haben, von ganzem Herzen um Verzeihung."

Jährliche Gedenkfeiern

Heuer jährt sich der verheerende Brand in Kaprun zum 20. Mal. Seit der Katastrophe im Jahr 2000 treffen sich viele Angehörige der Opfer jährlich am Unglückstag in der Gedenkstätte. Heuer findet unter Einhaltung Covid-19-bedingter Maßnahmen ein ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken bei der Gedenkstätte statt. "Wir gedenken in Stille aller 155 Verstorbenen des Unglücks", so Karlsböck.

"Wir versuchen, kontinuierlich einen Weg der Versöhnung zu gehen. Viele Kontakte und Gespräche mit Angehörigen und das gemeinsame, jährliche Gedenken an der Gedenkstätte des Unglücks helfen dabei. Wir sind dankbar dafür, dass dadurch besondere Verbindungen entstehen durften", erklärt der Gletscherbahnen-Vorstand, auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Vom Unglück geprägt

In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich in Kaprun und am Kitzsteinhorn vieles weiterentwickelt. Um Ereignisse wie das am 11. November möglichst zu verhindern, wurden laut Norbert Karlsböck etliche Normen, Vorschriften und Gesetze infolge des Unglücks neu verfasst – und zwar national und international.

Am Kitzsteinhorn werden "alle Unternehmensteile jährlich von einem internationalen Prüfinstitut in den Bereichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards, Umweltmanagement und Energieeffizienz zertifiziert", sagt er und betont: "Für niemanden war das Unglück im Jahr 2000 vorhersehbar. Das Thema Sicherheit bleibt für uns weiterhin oberste Priorität."

Weitere Beiträge aus dem Pinzgau lesen Sie >HIER<. 

Jedes Jahr treffen sich Angehörige der Opfer in der Gedenkstätte bei der Talstation der ehemaligen Unglücksbahn. Diese wurde nach den Wünschen von 500 Angehörigen aus acht Nationen und fünf Religionen gebaut. | Foto: Gottfried Maierhofer/2016
Auf Wunsch von japanischen Hinterbliebenen wurde ein Kirschbaum als Symbol des Lebens auf dem Vorplatz gepflanzt. | Foto: Gottfried Maierhofer/2016
Im Innenraum der schlichten Stätte erinnern 155 Glaslamellen – jede mit Name und Geburtsdatum eines Opfers versehen – an die Verstorbenen. Die Farben der Lamellen sind jene, die im chinesischen Horoskop dem jeweiligen Geburtsdatum zugeordnet sind. | Foto: Gottfried Maierhofer/2016
Durch ein kleines Fenster blickt man in Richtung der ehemaligen Tunneleinfahrt.  | Foto: Gottfried Maierhofer/2016
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