Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos
360 Millionen Euro für grüne Energie

- Die Anlieferung der Turbinenspirale 4.
- Foto: ÖBB / Mosser
- hochgeladen von Jonas Pennitz
Die ÖBB versucht im Rahmen ihrer Klimaschutzstrategie ihren Strom selber herzustellen. Jetzt wollen sie ihrem Ziel mit einem neuen Pumpspeicherkraftwerk näher kommen, es wäre damit das 10. ÖBB-Kraftwerk in Österreich.
UTTENDORF. Im Jahr 2018 hat die ÖBB entschieden, all den Strom, den sie benötigen, im Rahmen ihrer Klimaschutzstrategie selbst zu erzeugen. Seit 2020 wird nun das Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos gebaut, es soll der ÖBB helfen ihren Klimazielen näherzukommen.
Mittlerweile produziert die ÖBB rund 20 Prozent ihres Strombedarfs selbst, das bedeutet, dass ungefähr jeder fünfte Zug mit dem eigenen Strom fährt. Dieser Strom wird momentan in vier grünen Kraftwerken im Stubachtal produziert. Mit dem im Bau befindlichen Kraftwerk Tauernmoos, werden die zwei Speicher Tauernmoossee und Weißsee verbunden.
Höchste ÖBB-Baustelle
Der Höhenunterschied zwischen den zwei Seen ist für die Energieerzeugung und Energiespeicherung nutzbar. Dank der Verwendung dieser schon bestehenden Infrastruktur kann der Verbrauch von natürlichen Ressourcen reduziert werden. Bei seiner Fertigstellung wird es das 10. Wasserkraftwerk der ÖBB. Die Fertigstellung ist momentan für 2026 angekündigt. Die Kosten belaufen sich auf etwa 360 Millionen Euro, die ÖBB plant insgesamt 1,6 Milliarden Euro bis 2030 in solche Projekte zu stecken. Die Baustelle befindet sich auf etwa 2.250 Metern Seehöhe und ist damit die höchstgelegene ÖBB-Baustelle.

- Die Turbinenspirale ist ziemlich groß und es muss aufgepasst werden, dass sie nicht beschädigt wird.
- Foto: ÖBB / Thöni
- hochgeladen von Jonas Pennitz
Der Weißsee fungiert so zu sagen als "grüne Batterie", denn der Höhenunterschied zwischen den beiden Seen kann zur Energiespeicherung benutzt werden. Bei geringer Stromnachfrage pumpen zwei Maschinensätze Wasser nach oben in den Weißsee. Wenn die Stromnachfrage hoch ist, kann das Wasser abgelassen werden und durch Turbinen fließen, welche dann Strom erzeugen.
Riesige Kaverne
Das Kraftwerk verfügt über zwei riesige Maschinensätze. Durch die Turbine können etwa 80.000 Liter Wasser pro Sekunde fließen und die Pumpe kann 70.000 Liter Wasser pro Sekunde befördern. Damit entspricht die Jahresenergieerzeugung 460 Gigawattstunden Strom. Die Kaverne, in der die Maschinen eingebaut sind, ist 72 Meter lang, 25 Meter breit und 40 Meter hoch, damit hätte ein zwölfstöckiges Haus in der Kaverne Platz.

- Die Spirale beim Verladevorgang auf den Selbstfahrer.
- Foto: ÖBB / Kaufmann
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Außerdem wurde eine neue Spirale in die Kaverne transportiert. Sie ist das größte Stahlteil der Turbine, ist 7,70 Meter groß und wiegt 35 Tonnen. Beginnend vom Hafen in Linz wurde die Spirale mit einem Sondertransport zum Enzingerboden gebracht, wo sie auf einen Selbstfahrer geladen wurde.
Der schwierige Teil der Fahrt war die Fahrt durch den vier Kilometer langen Tunnel zur Kaverne. Hier war Vorsicht gefragt, da der Tunnel nicht sehr breit ist und das Teil nicht beschädigt werden durfte. Trotzdem gelangte die Spirale unversehrt in die Kaverne und wird nächste Woche eingebaut.
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