Wer fürchtet sich vor'm großen Hund? - Niemand!

- Thomas Römiger und seine Luna. Die beiden gehen miteinander durch dick und dünn, wie das Herrchen sagt.
- hochgeladen von Christa Nothdurfter
Immer wieder einmal passieren negative Vorfälle mit Hunden. Kein Wunder, wenn bei vielen Menschen die Angst vor den Vierbeinern zunimmt und deren positive Eigenschaften in den Hintergrund treten. Zwei, die wie auch zahlreiche andere dagegen etwas unternehmen, sind der Zeller Thomas Römiger und seine Berner Sennen-Labrador Hündin Luna. Die beiden statten Kindern in Schulen und Kindergärten lehrreiche Besuche ab.
PINZGAU. Mit seinem vierbeinigen „Hilfslehrer“ Luna vermittelt Thomas Römiger altersspezifisch und spielerisch sein Wissen. „Den Kleineren erkläre ich, wie man sich verhalten soll, wenn man auf einen fremden Hund stößt. Den etwas Größeren erzähle ich zusätzlich mehr über Rassen, welche Berufe es gibt, die mit Hunden zu tun haben und welche Verantwortung so ein Tier mit sich bringt. Die gelernten Inhalte werden mit Hilfe von Rollenspielen und praktischen Beispielen gefestigt“.
Mit im Gepäck hat der Zeller eine Tasche mit Futternapf, Leckerlis, Beißkorb und Spielzeug. Außerdem helfen verschiedene Bilder - sie zeigen etwa einen Hund mit aggressivem, neutralem oder spielhungrigem Blick - die Vierbeiner besser zu verstehen.
Die „Sprache“ des Hundes
Thomas Römiger: „Besonders wichtig ist es mir, Kindern die ,Sprache‘ des Hundes zu vermitteln, etwaige Ängste gegenüber Hunden zu reduzieren und ein friedliches Miteinander von Hund und Mensch zu ermöglichen.“ Zum Abschluss jedenfalls erhält jedes betreute Kind das Büchlein „Keine Angst vorm großen Hund“ zum Nachlesen mit den Eltern oder in der Klasse, um das Erlebte zu vertiefen.
In andere Länder übernommen
Der Unterricht von Thomas Römiger erfolgt im Rahmen des Schulbesuchsprogramms „Rund um den Hund“, das vor über zehn Jahren vom Wiener Institut für interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung (IEMT) mit Pädagogen, Tierärzten und Psychologen entwickelt und seither von zahlreichen anderen Ländern übernommen wurde.
Gemeinsam mit Luna hat der begeisterte Hundefreund Thomas bereits folgende Ausbildungen absolviert: „Gehorsamkeit“, die Ausbildung für Personenspürhunde sowie Fortbildungen bei der Bergrettug und im heurigen Frühjahr die Schulhundeausbildung.
Der solchermaßen bestens Informierte erzählt von seinem Wissen: „Der Hund versteht den Menschen wie kein anderes Tier. Dieses erstaunliche Ergebnis brachte eine Studie des Verhaltensforschers Àdám Miklósi von der Universität Budapest, der bereits zahlreiche Studien mit Hunden durchgeführt hat. Er konnte außerdem feststellen, dass Hunde zwar keineswegs klüger sind als andere Tiere, dass ihr Verstand allerdings perfekt für den engen Kontakt mit Menschen ausgeformt ist.“
Thomas Römiger ist überzeugt davon, dass es wichtig ist, Kindern schon möglichst frühzeitig die wichtigsten Regeln für das Verhalten gegenüber fremden Hunden beizubringen. Er sagt: „Wann immer es zu einem folgenschweren Unfall mit einem Hund kommt - wie kürzlich dem schweren
Bissunfall der kleinen Amelie - wird der Ruf nach strengeren Gesetzen laut. Leider sind viele gesetzliche Maßnahmen nutzlos und täuschen Sicherheit nur vor.“
Ein Besuch von Thomas Römiger und Luna kann von Schulen und Kindergärten unter www.schulhund.at gebucht werden.
(Fotos: Privat)
Lesen sie hier eine "Meinung" zu diesem Thema:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.