Gerhard Dusek
„Wir nehmen eines der Kinder aus Moria auf“
Gerhard Dusek ist zweifacher Familienvater aus Ottakring und Spitzenkandidat der Partei der Arbeit (PdA) bei der Bezirksvertretungswahl 2020. Der PdA-Politiker kritisiert die Regierung beim Thema "Moria" und will zusammen mit seiner Frau ein Kind aus dem Flüchtlingslager in Griechenland aufnehmen.
OTTAKRING. "Meine Frau Petra und ich haben nach gemeinsamer Überlegung den Entschluss gefasst, eines der Flüchtlingskinder aus Lesbos in unserem Haushalt aufzunehmen, wenn die Bundesregierung doch noch eine Rettung erlaubt", kündigte Dusek an. Das Ehepaar hätte bei der Wiener Magistratsabteilung 11 (Amt für Jugend und Familie) schon von einiger Zeit eine Ausbildung als Pflegeeltern absolviert, dann jedoch selbst zwei Töchter bekommen. Diese seien nun aber groß genug, so dass Gerhard und Petra Dusek bereit wären, als Unterkunftgeber und Betreuer zu fungieren. "Insofern haben wir die persönliche Entscheidung getroffen, jene Menschlichkeit, Empathie und Tatkraft aufzubringen, die ein Großteil der österreichischen Politik leider vermissen lässt", erklärt Dusek.
Gesellschaftliche Verantwortung
Dusek verweist allerdings auch darauf, dass es sich bei solchen Lösungen um die individuelle Übernahme jener gesellschaftlichen Verantwortung handelt, die eigentlich der Politik und dem österreichischen Staat zustünde. "Es wäre im Sinne der Flüchtlings- und Menschenrechtskonvention, aber auch grundlegender Humanität die Aufgabe des Staates, allen Kindern eine sichere Unterkunft in Österreich zu gewähren", meint der PdA-Kandidat.
"Es ist offensichtlich, dass alle geflüchteten Menschen aus Lesbos evakuiert und die Lager geschlossen werden müssen. Griechenland und die EU-Staaten sind verpflichtet, endlich zu handeln und allen Insassen dieser unwürdigen Massenlager sichere Reiserouten in die Zielländer, menschengerechte Unterkunft und Verpflegung sowie faire und rasche Asylverfahren zu garantieren", sagt Dusek Auch der effektive Schutz vor Covid19 wäre unter den gegebenen Bedingungen nicht möglich.
"Anti-Asyl-Politik beenden"
Insofern sei es kein Ruhmesblatt, sondern eine regelrechte Schande für die nationalen Regierungen und die EU, hier tatenlos zuzusehen. "Wenn staatliche Institutionen aber versagen oder ihre Aufgaben nicht erfüllen, so stehen wir nicht an, durch persönliche Hilfestellungen einzuspringen und unsere Ressourcen einzubringen", versichert Dusek. Die Regierung müsse wenigsten erlauben, die Kinder zu retten, und in weiterer Folge die menschenfeindliche und tödliche Anti-Asyl-Politik beenden.
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