Berühmte Villa in Ottakring
Ein Baujuwel am Waldesrand

- "Ottakringer Ganserlburg": Das außergewöhnliche Bauwerk am Wilhelminenberg ähnelt dem Schloss Miramare in Triest.
- Foto: privat
- hochgeladen von Michael Ellenbogen
Die "Ganserlburg", eine berühmte Villa in Ottakring, kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.
OTTAKRING. Seit Jahrzehnten halten Spaziergänger inne, sobald sie in der Gallitzinstraße 97 vor einer schlossähnlichen Villa stehen, die durch ihre besondere Architektur zu interessanten Gesprächen anregt.
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten vermögende Persönlichkeiten aus Wien die Landschaft am Wilhelminenberg als zukünftigen Wohnort. Die Gebrüder Novak erwarben in dieser beschaulichen Gegend ein Grundstück und beauftragten den aus Böhmen stammenden Baumeister Thomas Hofer mit der Planung und Errichtung einer Villa, die schließlich 1886 fertiggestellt wurde.
Das Ottakringer Miramare
Das herrschaftliche Gebäude ähnelt in seiner äußeren Form dem Schloss Miramare in Triest. Der architekturhistorische Vergleich trifft allerdings nicht zu: Baumeister Hofer integrierte Elemente des Späthistorismus in seinen Entwurf. In diesem Stil wurden auch die Rossauer Kaserne und das Arsenal in Wien errichtet. Die helle Fassade des Gebäudes in Ottakring lässt sich mit jener des ehemaligen Herrschaftssitzes von Erzherzog Ferdinand Maximilian vergleichen.

- Garten der Villa mit Pool
- Foto: privat
- hochgeladen von Michael Ellenbogen
Die Ganserlburg
Das repräsentable Domizil wird im Volksmund fälschlicherweise als Ganserlburg bezeichnet. "Nach der Fertigstellung luden die Gebrüder Novak die honorige Gesellschaft von Ottakring ein. Dazu zählte auch Bürgermeister Kaminski. Bei diesem Festmahl wurde Gänsebraten serviert. Einige Bewohner des Ortes, dessen Eingemeindung 1892 erfolgte, wurden dazu nicht eingeladen und bezeichneten die Baulichkeit fortan als Ganserlburg", erzählt der heutige Eigentümer Herwig Fohrafellner, der die Immobilie 2004 erworben hat. Er ließ das Dachgeschoß ausbauen und den Garten anlegen. Im Zuge der Arbeiten wurde die "Villa Miramare", wie der Bauingenieur sein Haus nennt, unter Denkmalschutz gestellt. Persönlichkeiten wie der ungarische Graf Tarfay gaben sich in den stilvollen Räumen der Liegenschaft einst ebenso ein Stelldichein wie der Innenarchitekt Alfred C. Teumer.
"Das Haus hat seine neuen Bewohner gefunden, nicht umgekehrt", bekundete das Ehepaar Widermayer, das früher dort gewohnt hat, als Herwig Fohra-fellner und seine Familie ihr neues Heim bezogen. Neid ist ein ungerechter Lebensbegleiter, mit dem der Eigentümer öfter konfrontiert wurde, obwohl dieser sein Familienrefugium mit harter Arbeit und Risikobereitschaft geschaffen hat. Teile der Villa wurden früher an Botschaftsangehörige vermietet. Vor einiger Zeit läutete ein japanisches Pärchen an und berichtete dem Hausherrn, wie angenehm jene Jahre gewesen seien, die es hier verbracht habe.






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