Tage jüdischer Kultur und Musik
4. KLANGherbst auf Burg Schlaining war ein großartiger Erfolg

Zum 150. Geburtstag von Arnold Schoenberg begeisterten Studierende der Joseph-Haydn-Privathochschule Burgenland das Publikum beim KLANGherbst im Engelsaal der Burg Schlaining.
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Ab 3. November feierte KLANGherbst Stadtschlaining "Tage jüdischer Kultur und Musik" auf Burg Schlaining. KLANGfestival-Intendant Gerhard Krammer begrüßte gemeinsam mit Organisator Werner Glösl von den KBB das zahlreiche und dankbare Publikum beim 4. KLANGherbst im Granarium der Friedensburg.

STADTSCHLAINING. Rund um das Gedenken an das gewalttätige Vorgehen gegen die jüdische Bevölkerung im November 1938, die sogenannten "Novemberpogrome", ist das Festival KLANGherbst ins Leben gerufen worden. Die "Tage jüdischer Kultur und Musik" auf der Friedensburg Schlaining spannen heuer einen musikalischen Bogen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. 

Zum KLANGherbst laden heuer zum 4. Mal  KLANGfestival- Intendant Gerhard Krammer (re.) und Organisator Werner Glösl von den Kulturbetrieben Burgenland in die Friedensburg Schlaining - vom 3. November bis 5. November und 9. November 2024 steht der KLANGherbst im Zeichen "Jüdischer Kultur und Musik".
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"Für uns vom KLANGherbst-Team ist es wichtig, dass auch die junge Generation die Möglichkeit hat, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Daher setzen wir heuer ganz bewusst zwei Workshops an, die im Rahmen des LEADER+ Projektes "Schtetl" stattfinden. Von Stadtschlaining aus - im europäischen Kontext betrachtet - soll der Stellenwert von Musik in Zusammenhang mit dem Lebensalltag der Jüdinnen und Juden reflektiert werden. Wir freuen uns, dass wir dafür hochkarätige Referentinnen und Referenten wie Katharina Oszovits oder Daniel Muck gewinnen konnten", so Intendant Gerhard Krammer - der beim Begrüßungsstatement meinte: "Aus dem Blick zurück für das Morgen, das heute verstehen und daraus Sinn schöpfen - das war unsere Motivation dieses KLANGherbst Festival auf die Beine zu stellen.

Swingin' Klezmer

Schon Gershwin und Bernstein bedienten sich jüdischer Volksmusik in ihren Werken, und spätestens seit Benny Goodman zweifelt niemand mehr an der Verwandtschaft von Klezmer und Jazz. In Wien widmet sich Roman Grinberg diesem Genre mit Leidenschaft. Tief verwurzelt in der Musik seiner osteuropäischen jüdischen Vorfahren und (un-)heimlich in Jazz verliebt, baut er als Komponist, Sänger und Entertainer Brücken zwischen Generationen und Kulturen.
Mit seiner Klezmer Swing Bigband und seiner spannenden Mischung aus authentischen Klezmer-Klängen, Swing und Bossa Nova begeistert er als Sänger und gefühlvoller Jazzklassiker das Publikum im In- und Ausland - und am Sonntag auch erstmals in Stadtschlaining. Mit seiner Swing Bigband präsentierte Roman Grinberg die beliebtesten Lieder der jüdischen Musikgeschichte in unverwechselbarem Klezmer-Bigband-Sound und begeisterte das Publikum beim KLANGherbst Festival.

Georg Wacks und Christoph Wagner-Trenkwitz
  • Georg Wacks und Christoph Wagner-Trenkwitz
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Der jüdische Cowboy

Am Montag lädt das KLANGherbst-Team zu literarisch-jüdischem Kabarett - ein Streifzug durch die frühen Cabarets. Der meisterhafte Conférencier Christoph Wagner-Trenkwitz liest Fritz Grünbaum, Peter Hammerschlag, Egon Friedell und Fritz Löhner-Beda. Dazu singt und erzählt Georg Wacks Höhepunkte aus den legendären jüdischen Kabaretts. 

Ensemble Albero Verde mit Christoph Wagner-Trenkwitz, Georg Wacks begeisterte das Publikum mit einem Streifzug durch die frühen Cabarets.
  • Ensemble Albero Verde mit Christoph Wagner-Trenkwitz, Georg Wacks begeisterte das Publikum mit einem Streifzug durch die frühen Cabarets.
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Das Ensemble Albero Verde welches aus dem Theater und Kabarett "Die Hölle" - im Souterrain des Theater an der Wien - bis weit über alle Grenzen hinaus strahlt, begleitet, gewohnt feinfühlig und bestens gestimmt, mit Musik aus den alten Cabarets.

Judith Sauer (Sopran) brachte mit ihrer Singstimme eine neue Dimension in die Klangwelt der Schoenberg-Musik.
  • Judith Sauer (Sopran) brachte mit ihrer Singstimme eine neue Dimension in die Klangwelt der Schoenberg-Musik.
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Zum 150. Geburtstag von Arnold Schoenberg

Wie berührend die Musik Schoenbergs sein kann, lässt sich beim Konzert am 5. November hautnah erspüren. Studierende der Joseph-Haydn-Privathochschule Burgenland spielen Arnold Schoenberg: Zweites Quartett (fis-Moll) für zwei Violinen, Viola, Violoncello und einer Sopranstimme op. 10. Bei seinem 2. Streichquartett gab Schoenberg zu den Instrumenten auch die Singstimme hinzu, und bringt damit eine ganz neue Dimension in die Klangwelt hinein.
Dazu das letzte Streichquartett von Felix Mendelssohn- Bartholdy, das er nach dem überraschenden Tod seiner geliebten Schwester Fanny unter dem Eindruck tiefer Seelenbewegtheit verfasst.

Extremismus

Der Abend am 9. November findet in Kooperation mit dem "KLANGherbst Schlaining" im Gedenken an den 9. November 1938 statt. Die Nacht auf den 10. November 1938 gilt als Reichspogromnacht, die von den Nazis zynisch "Reichskristallnacht" genannt wurde, und in der von Nazi-Schergen über tausende Synagogen in Brand gesetzt und jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Konzentrationslager deportiert wurden. Andreas Peham - Rechtsextremismus- und Antisemitismusforscher aus Wien im Vortrag und Gespräch mit Publizisten Walter Reiss.

KLANGherbst Burg Schlaining (v.l.): Intendant Gerhard Krammer, Künstler Georg Wacks, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und KBB-Eventmanager Werner Glösl | Foto: LMV
  • KLANGherbst Burg Schlaining (v.l.): Intendant Gerhard Krammer, Künstler Georg Wacks, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und KBB-Eventmanager Werner Glösl
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LH Doskozil: Kultureller Hotspot Burg Schlaining

„Der KLANGherbst unterstreicht einmal mehr den kulturellen Hotspot Burg Schlaining“, so Kulturreferent Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. „Für das Land Burgenland ist es auch ein wichtiges Zeichen, dass hier – neben dem Programm in der ehemaligen Synagoge Kobersdorf – die jüdische Kultur, die über Jahrhunderte im Burgenland verwurzelt war, wieder Fuß gefasst hat. Das Festival vermittelt dem Publikum diese Besonderheit unserer Geschichte, und aus dem Erinnern wird lebendige Gegenwart“, ergänzt Landeshauptmann Doskozil.

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