Gesundheit Burgenland
Neue Nierenambulanz in der Klinik Oberpullendorf gestartet

- Das Team der Nierenambulanz in der Klinik Oberpullendorf (v.l.): OÄin Dr.in Helene Andersson-Farkas, DGKP Jennifer Moritz, OÄin Dr.in Petra Rath und Primar Dr. Wilhelm Wlassits.
- Foto: Gesundheit Burgenland
- hochgeladen von Franz Tscheinig
Die Nierenfunktion so lange wie möglich erhalten und Komplikationen reduzieren – das ist die Aufgabe der neuen Nierenambulanz in der Klinik Oberpullendorf.
Seit Mitte Jänner 2025 gibt es neben der nephrologischen Ambulanz in der Klinik Oberwart auch in Oberpullendorf eine entsprechende Einrichtung. Primar Dr. Wilhelm Wlassits (Abteilungsleiter Innere Medizin) betreut hier gemeinsam mit den Oberärztinnen für Nephrologie, Helene Andersson-Farkas und Petra Rath, Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichsten nephrologischen Krankheitsbildern. Dazu zählen:
- chronische Niereninsuffizienz bei Bluthochdruck und/oder Diabetes mellitus
- akute Nierenschädigungen
- entzündliche Erkrankungen der kleinen Filter in den Nieren (Glomerulonephritiden)
- angeborene Nierenerkrankungen wie Zystennieren sowie
- die Nachsorge nach Nierentransplantation
Geöffnet ist die Ambulanz von Montag bis Freitag (9 bis 12 Uhr), für einen Termin benötigt man die Zuweisung von niedergelassenen Ärzten oder Fachärtzen.
Es ist viel möglich
Neben der Behandlung bereits bestehender Niereninsuffizienz legt die Nierenambulanz großen Wert auf Prävention. „Der richtige Zeitpunkt der Zuweisung kann entscheidend sein“, sagt Primar Wlassits. „Wenn Patienten gut und zeitgerecht betreut werden, ist es möglich, den Start der Dialyse weit nach hinten zu schieben, teilweise sogar bis zu 15 Jahre.“ Deshalb strebt das Team der Nierenambulanz den Austausch mit verschiedenen Fachrichtungen – wie Ernährungsberatung und der Diabetesambulanz an der eigenen Abteilung, sowie mit Ärzten über die Krankenhaus-Grenzen hinweg – an.
Weitere Hilfestellungen umfassen die Blutdruckkontrolle, das Medikamentenmanagement (Vermeidung nierenschädlicher Medikamente und Anpassung der Medikation an die aktuelle Nierenschädigung) und die Optimierung der Risikofaktoren für eine Verschlechterung der Nierenfunktion. Viele Nierenerkrankungen verlaufen zunächst unbemerkt. Deshalb ist es entscheidend, Risikopatient*innen frühzeitig an eine spezialisierte Nierenambulanz zu überweisen.
Vorsorge hilft
Wie können Patienten ihre Nieren gesund halten? Oberärztin Petra Rath: „Wer Bluthochdruck und Diabetes vermeidet, der hat schon sehr viel für seine Nieren getan.“ Die landläufige Meinung, dass viel trinken hilft, stimmt nicht. Denn: Zu wenig trinken ist schlecht, zu viel aber auch. Neben der richtigen Trinkmenge sollte man bestimmte Schmerzmittel, wie Ibuprofen und Diclofenac, vermeiden. „Zusätzlich helfen Salzreduktion beim Essen, Rauchverzicht, regelmäßige sportliche Betätigung und das Einhalten eines gesunden Körpergewichtes“, erklärt Oberärztin Helene Andersson-Farkas.
Der erste Indikator einer Nierenerkrankung ist häufig ein Eiweißverlust über die Nieren, gut messbar mit dem Albumin-Kreatinin-Quotient im Harn. „Deshalb ist eine jährliche Vorsorgeuntersuchung mit Blut- und Harnkontrolle empfehlenswert“, so Primar Wlassits abschließend.
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