Breitspurbahn mit Verschubbahnhof bis Parndorf?
Unter dem Projektnamen "Neue Seidenstraße" soll eine Anbindung der Güterschienennetze bis nach China erfolgen.
PARNDORF. Konkret heißt das, dass die "Transsibirsche Eisenbahn" bis nach Parndorf verlängert werden soll, auch wenn vom "Großraum Wien" die Rede ist. "Es soll ein Riesen-Verlade-Terminal von über 200ha Fläche entstehen, welches wöchentlich über 50 Züge abfertigt", weiß Bürgermeister Wolfgang Kovacs. "ÖBB, Infrastrukturministerium und Wiener Wirtschaft bekennen sich zu diesem Vorhaben und haben bereits vertragliche Weichen gestellt. Ich frage mich, wieso das dann nicht in Wien passieren soll. Wir sind auf jeden Fall gegen dieses Projekt und werden, wenn es nötig ist, auch dagegen kämpfen. Wer Parndorf kennt weiß, Parndorf kämpft… und hier sind wir sicher nicht alleine!"
Infos gefordert
In Parndorf hat man von dem geplanten Verladeterminal nur über die Medien erfahren. Und Informationen eingefordert. " Mitte März wird es einen Termin zwischen Gemeinde, Land und ÖBB geben, da wir seitens der Gemeinde Info's gefordert, aber bis jetzt keine bekommen haben. Die Bevölkerung ist überwiegend gegen den Verladeterminal in Parndorf da die Feinstaubbelastung wenn das gesamte gewidmete Industriegebiet verbaut ist bereits am Grenzwert ist. Parndorf hat zwei Autobahnen, LKW durch Schottergruben und das Outlet, also wirklich genug", so Kovacs.
Von China bis Parndorf
Derzeit endet die Breitspur-Strecke in der Slowakischen Stadt Kosice. Über die Transsibirische Eisenbahn soll damit eine 8000 km lange Bahnverbindung ohne Spurwechsel zwischen Ostasien und Wien hergestellt werden. Güter aus China, die derzeit per Schiff durch den Suez-Kanal kommen, könnten so ohne Umladen direkt per Bahn nach Österreich transportiert werden.
Vertrag unterzeichnet
Verkehrsminister Norbert Hofer und sein russischer Amtskollege Maxim Sokolow, unterzeichneten in der Vorwoche einen Kooperationsvertrag für den Ausbau des Breitspur-Bahnnetzes bis in den Wiener Raum. Wo genau die neue Strecke enden soll, ist noch nicht geklärt. Eine Variante bevorzugt Parndorf als Endterminal, andere Varianten sehen eine Streckenführung bis Rothneusiedl und eine Anbindung an die Donau in und den Flughafen Schwechat in Niederösterreich vor. Aber eines ist klar, Parndorf wird gegen den Terminal kämpfen - und es wäre nicht das erste Mal, dass David, gegen Goliath gewinnt, wenn man sich zurück erinnert, dass man in Parndorf eine Mülldeponie bereits verhindern konnte.
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