Vorbereitung für den Ernstfall
Tierseuchenübung im Nationalparkzentrum
Tierseuchen führen zu viel Tierleid bei den betroffenen Tieren und verursachen große wirtschaftliche Schäden. Um auf den Notfall gut vorbereitet zu sein und die erforderlichen Abläufe in der Tierseuchenbekämpfung neuerlich zu üben, führten die Veterinärverwaltungen des Burgenlands und Wien im Nationalparkzentrum Neusiedlersee am 24. und 25. März eine zweitägige Tierseuchenübung durch.
ILLMITZ. Im Mittelpunkt der Übung stand die Bekämpfung der anzeigepflichtigen Tierseuchen Afrikanische Schweinepest sowie Maul- und Klauenseuche.
55 Teilnehmer*innen vor Ort
Intensiv eingebunden waren auch der Gesundheitsdienst der Stadt Wien und die Burgenländische Tierkörperverwertung. Unterstützt wurde die Übung, bei der auch Beobachter*innen des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, der Veterinärverwaltungen anderer Bundesländer sowie der AGES anwesend waren, durch die Nationalparkverwaltung Neusiedler See. Insgesamt nahmen 55 Personen an der Übung teil. LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf betonte die Wichtigkeit der fachspezifischen und bundesländerübergreifenden Zusammenarbeit, um für einen etwaigen Ernstfall gewappnet zu sein:
„Die Aus- und Weiterbildung der Veterinärbehörden im Bereich der Krisenvorsorge optimieren die Handlungsfähigkeit und sensibilisieren alle Beteiligten im Fall eines Ausbruches hochansteckender Tierseuchen.“
Gewebeproben, Hygienemaßnahmen und Datenerfassung
An beiden Tagen fanden praktische Übungen im Nationalpark statt. Angefangen wurde mit Blutproben und Gewebeentnahmen bei den wild lebenden Graurindern und Wasserbüffeln, die allein schon deshalb eine Herausforderung darstellte, da diese Tiere den Umgang mit Menschen kaum gewohnt sind. Ferner wurde am ersten Tag der Übung die ordnungsgemäße Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen, Mist und Gülle, das seuchensichere Ein-und Ausschleusen von Personen in und aus dem Gehöft und das Absuchen des Schilfgürtels nach erkrankten Tieren mittels Drohnen geübt. Am zweiten Tag wurden zusätzlich nach einigen Impulsvorträgen die im Seuchenfall erforderlichen Maßnahmen im Verwaltungsbereich skizziert und in einem digitalen veterinären Datenbanksystem erfasst. Dadurch sollen Schnittstellen aufgezeigt, Synergien gefunden und Abläufe beschleunigt werden.
„Ziel dieser Tierseuchenübung ist es, im Ernstfall rasch zu handeln und die Tierseuche zu stoppen, bevor es zu Tierleid und wirtschaftlichen Schäden kommt“, betonte Wiens Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky.
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