Illegaler Abschuss
Greifvogel in Neusiedl am See von Wilderern getötet

- Der illegale Abschuss von Greifvögeln in Neusiedl am See bestätigte sich.
- Foto: Matthias Schmidt
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Im Bezirk Neusiedl am See kam es zu einem illegalen Abschuss eines Mäusebussards, wie Untersuchungen der Veterinärmedizinischen Universität Wien bestätigten. Der Befund verdeutliche die Notwendigkeit des präventiven Vorgehens gegen Wildtierkriminalität, heißt es von WWF und BirdLife Österreich.
NEUSIEDL AM SEE. In einer gemeinsamen Aktion von Bundeskriminalamt, Landeskriminalamt Burgenland, der Landespolizeidirektion Burgenland sowie den Naturschutzorganisationen WWF und BirdLife Österreich wurden am 5. März zwei Jagdreviere im Bezirk Neusiedl am See abgesucht, die in der Vergangenheit durch illegale Abschüsse, unter anderem von Kaiseradlern, betroffen waren. "Neben einer Kofferfalle und etlichen Kadavern jagdbarer Tiere haben wir in einem Windschutzstreifen das Bein eines Mäusebussards gefunden. Dieses haben wir sichergestellt und zur Begutachtung eingeschickt", berichtet Martin Ivancsics von der Umweltgruppe des Landeskriminalamts Burgenland.

- Die Untersuchungsergebnisse der Veterinärmedizinischen Universität Wien zeigen, dass im aufgefundenen Bein eines Mäusebussards Geschoßteile zu finden sind.
- Foto: WWF Österreich
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Eindeutiger Befund
Die Untersuchung, die von Expertinnen und Experten des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie in Wien durchgeführt wurde, identifizierte eindeutig Geschoßteile im Bein des Vogels. "Hinweise aus der Bevölkerung sind für die Ermittlungsbehörden unverzichtbar, um illegale Wildtierverfolgung aufzudecken und zu bekämpfen", betont Karl Frauenberger, Referatsleiter Umweltkriminalität im Bundeskriminalamt: "Wir appellieren daher an alle Bürgerinnen und Bürger, verdächtige Beobachtungen zu melden und so aktiv zum Schutz unserer bedrohten Arten beizutragen."

- Präventiv wurde das Gebiet Anfang März abgesucht.
- Foto: Matthias Schmidt
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Hohe Dunkelziffer
"Gerade bei seltenen Arten ist schon der Verlust eines einzelnen Tieres ein schmerzlicher Rückschlag und kann das Überleben der gesamten Spezies gefährden", warnt WWF-Artenschutzexpertin Christina Wolf-Petre. Besorgniserregend sei zudem, dass die Dunkelziffer bei Wildtierkriminalität hoch ist, da viele Fälle gar nicht entdeckt werden. Illegales Nachstellen habe weitreichende negative Auswirkungen auf die Bestände geschützter Arten und gefährde das Überleben der Tiere, so Greifvogelexperte Johannes Hohenegger.
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