Dr. Jancuska aus Gols über die Grippewelle
"Ältere Personen sind besonders gefährdet"

Der Hausarzt rät: "Nehmen Sie neben den Medikamenten ausreichend Flüssigkeit zu sich und kurieren Sie den grippalen Infekt in Ruhe aus!"  | Foto: Gemeinschaftsordination Gols
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  • Der Hausarzt rät: "Nehmen Sie neben den Medikamenten ausreichend Flüssigkeit zu sich und kurieren Sie den grippalen Infekt in Ruhe aus!"
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Winterzeit ist Grippezeit. Viele Burgenländerinnen und Burgenländer müssen derzeit das Bett hüten. Was rät der Hausarzt? Wie kommt man wieder schnell auf die Beine?

GOLS. Wir haben den Allgemeinmediziner Dr. Martin Jancuska dazu befragt. Außerdem verrät der Hausarzt, warum er Mitte des Jahres in die Gemeinde St. Andrä wechseln wird. 

  • MeinBezirk: Aktuell sind viele Menschen von der Grippe/Influenza betroffen? Was raten Sie den Erkrankten?

Martin Jancuska: Die derzeitige Grippewelle umfasst weite Teile der Bevölkerung. Häufig sehe ich verlängerte Krankheitsverläufe mit wiederkehrenden Neuinfektionen. Die klassischen Symptome kann man mit den üblichen Grippemedikamenten wie Nasenspray, Hustensaft und fiebersenkende Schmerzmittel lindern. Die klassische Erkältung, die früher sieben Tage dauerte, sieht man heute selten. Meistens dauert sie zwei Wochen und ist zudem durch einen wochenlangen Husten begleitet. Hier hat sich offenbar etwas verändert. Vor allem ältere Patienten sind gefährdet, die nach einem grippalen Infekt an einer Lungenentzündung erkranken können. Diese kann für sie lebensbedrohend sein. Ich rate meinen Patienten neben der Einnahme von Medikamenten und ausreichend Flüssigkeit, ihre grippalen Infekte auszukurieren und sie nicht unnötig durch mangelnde Ruhe zu verschleppen. Mein besonderes Augenmerk richte ich auf ältere Personen, hier bin ich mit einer antibiotischen Therapie auch einmal etwas großzügiger.

Die klassische Erkältung, die früher sieben Tage dauerte, sieht man heute selten. Meistens dauert die Erkrankung zwei Wochen. | Foto: Pixabay
  • Die klassische Erkältung, die früher sieben Tage dauerte, sieht man heute selten. Meistens dauert die Erkrankung zwei Wochen.
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  • Wie lässt sich das Immunsystem nach der Erkrankung wieder am besten aufbauen?

Das Immunsystem ist nach einer Erkrankung durchaus einmal etwas erschöpft, jedoch erholt es sich sehr schnell. Geschwächt wird es neben mangelndem Schlaf und übermäßigen Giften wie falsches Essen und Alkohol vor allem durch psychischen und seelischen Stress. Stärkend wirkt für das Immunsystem regelmäßige Bewegung - ab 60 Minuten im niederfrequenten Herzschlag Bereich um die 120/Minute. Keine zusätzlichen Nahrungsergänzungen können mangelnden Schlaf, viel Stress und zu wenig Bewegung ausgleichen. 

Vorsorglicher Grippeschutz: Besonders wichtig ist gründliches Händewaschen nach der Arbeit, nach der Schule, nach dem Einkaufen und vor dem Essen.  | Foto: Pixabay
  • Vorsorglicher Grippeschutz: Besonders wichtig ist gründliches Händewaschen nach der Arbeit, nach der Schule, nach dem Einkaufen und vor dem Essen.
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  • Wie halten Sie sich fit und gesund?

Ich halte mich durch häufigen Patientenkontakt fit. Allein die Masse an Viren, mit denen ich täglich in Kontakt komme, halten mein Immunsystem auf Trab. Jedoch kommen neben dem medizinischen Personal nur wenige Berufsgruppen wie Kindergarten und Lehrpersonal in den Genuss dieser Immunisierung. Die anderen müssen leider gesund leben, früh schlafengehen, sich regelmäßig bewegen und auf ungesunde Speisen und Alkohol verzichten.

  • Kurzer Themenwechsel: Sie wechseln Mitte des Jahres als Allgemeinmediziner von Gols nach St. Andrä am Zicksee. Was waren Ihre Beweggründe?

Zuallererst möchte ich mich bei den Golserinnen und Golsern bedanken - für das Vertrauen und die herzliche Aufnahme in ihrer Gemeinde während des vergangenen Jahres. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an den Bürgermeister Killian Brandstätter für seine Bemühungen, einen Ordinationsstandort für mich in Gols sicherzustellen. Leider ist dies trotz mehrerer bemühter Anläufe nicht gelungen und so habe ich mich schweren Herzens nach einer anderen Örtlichkeit umsehen müssen, um meine Arbeit als Arzt, stets unterstützt durch mein großartiges Team, weiter anbieten zu können. Es fällt mir nicht leicht, meine Patienten, die ich über ein Jahr betreuen durfte, in Gols zurückzulassen. Ich hoffe, dass viele meiner Patienten bei meinem Kollegen Herrn Dr. Asboth Martin, mit dem mich ein freundschaftliches Verhältnis verbindet, Aufnahme finden. Zuletzt möchte ich mich auch noch bei Frau Dr. Sauerzopf Beatrix, von der ich viel lernen durfte, für die Unterstützungen in dieser Zeit bedanken, ohne sie wäre ein so reibungsloser Einstieg in eine Allgemeinmediziner-Ordination nicht möglich gewesen. Die Gemeinde Gols wird immer ein Teil meiner Lebenserfahrung bleiben.

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