Semmering-Basistunnel
Vier Tunnel-Großbaustellen

- hochgeladen von Eva R.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Spannend. Die Bezirksblätter waren zu einer exklusiven Infoveranstaltung und Führung im Tunnel von den österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) auf der Baustelle Gloggnitz eingeladen.
Spatenstich 2012
Im April vor sieben Jahren wurde der Spatenstich des Semmering-Basistunnels in Gloggnitz gefeiert. Seither konnten von verschiedenen Zugängen in NÖ und der Steiermark rund ein Viertel der Tunnelgrabungen umgesetzt werden. Hierfür waren auch aufwendige Bauarbeiten für Zugangstunnel und Schächte notwendig. 2023 soll das 27,3 km lange zweiröhrige Tunnelsystem von Gloggnitz bis Mürzzuschlag durchbrochen sein. Infolge werden die Innenarbeiten ausgeführt werden. 2026/2027 möchte man den Bahnbetrieb aufnehmen. Die Fahrzeit von zum Beispiel Wien nach Graz wird sich von zurzeit 2 Stunden 40 Minuten auf eine beachtliche Zeit von 1 Stunde 50 Minuten reduzieren.
Auetal
In den vergangenen Monaten konnte der herausfordernde Abschnitt im Auetal erfolgreich bewältigt werden. Teilweise liegen nur rund 30 Meter zwischen dem Tunnel und der Erdoberfläche. Enormer Aufwand wurde im Auetal betrieben, indem man die rund 30 betroffenen Gebäude sicherte und durch ein Erschütterungsmonitoring überwachte. Es kam zu keinen Beschädigungen.
Fortschritte
Von Gloggnitz in Richtung Mürzzuschlag sind bereits 3,45 Kilometer von beiden Tunnelröhren freigelegt. In Schottwien beim Zwischenangriff Göstritz sind der ein Kilometer lange Zugangstunnel und die beiden 250 Meter tiefen Schächte fertiggestellt. Vom Baulos Fröschnitzgraben konnte die Tunnelbohrmaschine "Carl" rund zwei Kilometer in Richtung Gloggnitz bewältigen. Ab Mai kommt hier die zweite Maschine "Ghega" für die zweite Röhre in Einsatz. Ebenso im Mai wird der Baubeginn im Mürzzuschlag offiziell gefeiert. Der Bahnhof wird modernisiert und die Park&Ride-Anlage auf 370 Parkplätze erweitert. In Grautschenhof, zwischen Spital am Semmering und Mürzzuschlag, wurden in allen vier Vortrieben bereits 900 Meter bewältigt.
Thema Sicherheit
Auf den Baustellen sind zurzeit 950 Personen im Einsatz die in einem drei mal acht Stunden-Schichtbetrieb rund um die Uhr arbeiten. Besonderer Wert wird auf die Sicherheit der Menschen gelegt. Neben einer jährlichen Großübung wurde ein innerer und äußerer Rettungsdienst eingerichtet. Mit großem Bedauern sind aufgrund von Unachtsamkeit seit Baubeginn drei schwere Unfälle zu verzeichnen: jeweils eine Arm- bzw. Unterschenkelamputation und ein Arbeiter erlitt einen Milz- und Beckenbruch als er zwischen zwei Fahrzeugen eingeklemmt wurde.
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