Bezirk Neunkirchen
Kirche und Glaube - Nachfolger für die alten Schafe

- Das könnte Ihr Platz sein: der Ternitzer Pfarrer Wolfgang Fürtinger hat noch Raum für viel mehr neue Schäfchen.
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Glaube spielt mit zunehmenden Alter oft eine größere Rolle. Wer den "alten Schafen" nachfolgt.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Mit Kirche verbinden einige Personen häufig Damen fortgeschrittenen Alters, die in den Kirchenbänken den Rosenkranz vor sich hinmurmeln. Und ja: diese "älteren Schäfchen" gibt es.
Nur ein Mosaikstein von vielen
"Diese Damen sind auch wichtig; sie sind aber nur ein Mosaikstein", erklärt der Ternitzer Pfarrer Wolfgang Fürtinger und setzt fort: "Wir haben mehr Quereinsteiger, die erst in einer gewissen Altersstufe damit beginnen, sich für den Glauben zu interessieren." Dieser Altersschnitt liege bei etwa 45plus.
Gerade aus diesen "Neuen" würden über die Jahre dann auch die neuen "Alten". Die Kunst ist es, die jungen Gläubigen abzuholen.
Dass mitunter Kirchenplätze zwischen den "Rosenkranz-Damen" frei bleiben, liege daran, dass manche irgendwann nicht mehr die Kirche aufsuchen können. "Seelsorge, sei es bei Hausbesuchen, in Pflegeheimen oder in Spitälern, ist uns wichtig, wenn gerade Menschen in der letzten Lebensphase Hilfe der Kirche erfahren", so Fürtinger.

- Ulrich Dambeck: "Ich bin seit 25 in Jahren in Edlitz, in dieser Zeit hat sich der Kirchenbesuch von 25 Prozent der Katholiken auf 10 Prozent reduziert."
- Foto: Elisabeth Peinsipp
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In der Not füllt sich die Kirche
"In Zeiten von Notsituationen, wie der Krieg in der Ukraine, ist ein vermehrter Zustrom der Bevölkerung zur Kirche zu beobachten", meint der Edlitzer Pfarrer Ulrich Dambeck. Dennoch befürchtet der Geistliche aus der Buckligen Welt: "Dass wird heuer zum ersten Mal die 50-Prozent-Marke der Katholiken unterschreiten." Wolfgang Fürtinger: "In gewisse Orten wird der Glaube aussterben, in anderen wird die Kirche neue Wege finden."
"Wissen geht verloren"

- Pater Bernhard Lang spricht von herausfordernden Zeiten.
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"Es ist eine herausfordernde Zeit der Wandlung", meint Neunkirches Pater Bernhard Lang. Wie der Geistliche feststellt, geht über die Generationen immer mehr Glaubenswissen verloren. Lang: "Ich denke, wir werden in der Zahl noch weiter schrumpfen. Oft auch wegen des Kirchenbeitrags, der noch ein Überbleibsel aus der NS-Zeit ist. Und es sind herausfordernde Zeiten, wo auch beim Glauben gespart wird."
Frühschoppen nach der Kirche noch modern?
"Wir haben Leute, die zur Messe gehen, wenn sie danach den Frühschoppen besuchen."
Ulrich Dambeck, Pfarrer Edlitz
"In modernen Partnerschaften gibt's keinen Frühschoppen mehr. Frauen werden uncool, wenn sie alleine kochen."
Wolfgang Fürtinger, Pfarrer Ternitz
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