Grimmenstein/Bezirk Neunkirchen
Ein Heuriger ist ein hartes Brot

- Foto: www.fueloep.com
- hochgeladen von Thomas Santrucek
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Mit Heurigen machen unsere Bauern auf ihre regionalen Schmankerl aufmerksam. Leicht verdientes Geld ist anders.

- Heurigen-Wirt Rainer Pichler in der Weinlaube.
- hochgeladen von Thomas Santrucek
Haben Sie sich schon einmal überlegt wie viele Brettljausen oder wie Most bei einem Heurigen verkauft werden müssen, bis ein Landwirt 100 Euro umgesetzt hat? "Der Durchschnittsgast konsumiert eine Brettljause und zwei Most g’spritzt.", so Rainer Pichler, Heurigenwirt in Hochegg. Bei zehn Gästen sind das rund 100 € Umsatz.
"Ansprüche sind gestiegen"

- Hier serviert der Chef persönlich: Heurigenwirt Rainer Pichler verwöhnt seine Gäste mit dem Besten, das die Küche hergibt. Einen Schwerpunkt setzt er mit Rindfleisch-Produkten.
- Foto: www.fueloep.com
- hochgeladen von Thomas Santrucek
Pichler hat 2013 den Heurigenbetrieb übernommen, den sein Papa 1984 eröffnet hat. Seit der Eröffnung hat sich einiges verändert. Der Vollzeit-Landwirt Rainer Pichler: "Am Anfang hat man die Garagen ausgeräumt, Heurigengarnituren aufgestellt und los ging's. Da halfen die Geschwister und Tanten beim Heurigenbetrieb mit. Das geht heute nicht mehr. Die Ansprüche sind gestiegen." Parallel stieg auch der Personalaufwand. "Wir haben vier Heurige im Jahr; drei Mal zehn Tage und ein Mal für fünf Tage. Dabei beschäftigen wir sieben bis acht Angestellte", erzählt der Landwirt.
Wenn ausg'steckt ist, kommen die Heurigen-Mitarbeiter und Pichler selbst ordentlich dran. Der Bauer: "Es ist ein hartes Brot. Ohne der Mithilfe der gesamten Familie und der fleißigen Mitarbeiter wäre der Arbeitsaufwand nicht zu bewältigen."
Viele Gäste kommen wieder
Wenn es so hart ist, muss die Frage gestattet sein, warum ein Landwirt überhaupt aussteckt? "Weil es die bessere Vermarktung der eigenen Produkte ist", ist Pichler überzeugt. Tatsächlich kommen laut Pichler viele Heurigen-Gäste gerne wieder – selbst aus Wien. Außerdem werden bei Heurigen, wie Pichler ihn führt, bäuerliche Leckerbissen gereicht, die bei diversen Messen und Verkostungen immer wieder Spitzenplätze erreichen. "Wir sind bemüht bei jedem Heurigen saisonale Schmankerln zu bieten, neben traditionellen Heurigengerichten gibt es im Sommer Rindfleisch in verschiedenen Varianten und geräucherte Forellen und im Herbst den bekannten Gänseteller.", erzählt Pichler. Und für Naschkatzen werden Schmerspitz und Grammelkuchen nach altem Familienrezept aufgetischt.
Zur Sache
Im Bezirk Neunkirchen betreiben aktuell 47 Landwirte über den Bezirk verteilt Heurige. "Ausg'steckt is": dieser Ausdruck steht für das Anbringen eines grünen Zweiges/Reisigs über dem Eingang eines Heurigen (Buschenschank), um die Ausschank bzw. die Öffnung des nicht ganzjährig geöffneten Lokals anzuzeigen. Die Obst- Most Gemeinschaft Bucklige Welt hat einen Heurigen-Kalender online veröffentlicht. Auf mostheurige.at/heurigenkalender/ sind sie aufgelistet.
Im NÖ Buschenschank-Gesetz ist geregelt was die Landwirte verkaufen und wie viel sie von anderen Erzeugern dazu kaufen dürfen.




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.