Josef-Strauß-Park
Prävention statt Eskalation
In Zusammenarbeit mit Jugendlichen will man gewaltfreie Konflikte im Josef-Strauß-Park schaffen.
NEUBAU. Am 8. November kam es zu einer Rauferei und Messerstecherei zwischen 15 Jugendlichen im Josef-Strauß-Park. Dabei wurden zwei Personen im Alter von 14 und 15 Jahren verletzt. Der Jüngere erlitt einen Bauchstich und Schnittverletzungen, der 15-Jährige einen Schnitt im Bereich des Halses.
"Diese Form der Gewalt ist nicht tolerierbar", meint Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne). "Prinzipiell sage ich, dass der Josef-Strauß-Park kein sogenannter Problempark, so wie er teilweise im Moment medial dargestellt wird, ist. Nichts desto trotz darf man dieses schreckliche Ereignis nicht ignorieren und zur Tagesordnung zurückkehren", erklärt Christian Dworzak-Jungherr vom Verein Multikulturelles Netzwerk Neubau. Wo herrschen Probleme und welche Lösungsansätze gibt es? Die bz klärt auf.
Richtiges Handeln
2018 wurde der Josef-Strauß-Park mit einer Fläche von 7.900 Quadratmetern neu eröffnet. Bei der Umgestaltung wurde darauf geachtet, dass der Park attraktiv gestaltet ist. Neue Sitzbänke, Tisch-Bank-Kombinationen, multifunktionale Jugendsitzmöbel, Trinkbrunnen und zahlreiche Abfalleimer finden Besucher im Park. Das Sahnehäubchen: Ein kleiner Gemeinschaftsgarten mit zehn Hochbeeten. Der Park wird viel genutzt und "das soll auch weiterhin so bleiben", sagt der Bezirksvorsteher. Besonders Jugendliche halten sich gerne in Parks auf und verbringen dort ihre Freizeit. "Nach Rücksprache mit dem Stadtpolizeikommando ist der Park seit der Eröffnung nach der Neugestaltung polizeilich unauffällig. Um zu verhindern, dass derlei unvorhersehbare Gewalt wieder passiert, ist direkte Sozialarbeit mit den Jugendlichen notwendig", ist Reiter überzeugt.
Konfliktsituationen können sich an jedem öffentlichen und auch privaten Ort ereignen. "Es ist wichtig, geeignete Maßnahmen zu setzen, damit aus einer Konfliktsituation nicht Gewalt in jeglicher Form gegenüber anderen entsteht", empfiehlt Dworzak-Jungherr. Der Sozialarbeiter will hier an die zuständigen Institutionen und Behörden, welche regelmäßig im Park sind, anknüpfen.
Er schlägt vor, dass diese im Rahmen ihres Arbeitsauftrags gewaltpräventive Lösungsansätze anbieten sollen. Aus Sicht der Kinder- und Jugendarbeit am Neubau wird hier der Fokus darauf gesetzt, an und mit den Jugendlichen gewaltfreie Handlungsstrategien zu entwickeln und vorhandene zu stärken", verrät Dworzak-Jungherr.
"Es braucht soziale Investitionen in Gewaltschutzprävention."
, ist Reiter überzeugt.
Kommt es in Zukunft wieder zu einem vergleichbaren Vorfall, in welchem Park auch immer, rät der Sozialarbeiter, sich so soweit wie möglich aus der Gefahrensituation zu entfernen. Bei Bedarf sollen die Polizei und gegebenenfalls die Rettung kontaktiert werden.
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