7. Internationale Classic Enduro Mühlen
Kaiser-Walzer und Walzer-Kaiser
Diesmal holte sich Johann Kaiser bei den Youngtimern den Mühlener Krug.
Hans Georg Ainerdinger
Sie flogen teilweise auch Bergab-Passagen mit abgehobenem Vorderrad. Da ging den kundigen Doppel-Conférenciers Arnold Stöger/Roland Kocher, denen ein Sprecherpodest mit Blumentrog gebaut worden war, vor Begeisterung beinahe die Luft aus: Der rekonvaleszente Günter Schopohl hatte das Finale der zehn im Bewerb Sonderprüfungs-Schnellsten erreicht. Und auf der von der ESA-Jugend konzipierten, eckigen Berg- und Talbahn dieser langen Geländeprüfung gegenüber dem Sportzentrum Mühlen schon in sensationellen 3:18,3 Minuten den Lichtschranken passiert. Seine persönliche „Wiederauferstehung", wie er feststellte. Er wurde Fünfter. Markus Wanka Vierter, Christian Kaiser Dritter. Johann Kaiser hatte mit seinem runden, rationellen und sauschnellen Fahrstil unfassbare 3:03,9 in die Piste gegraben. Dann kam Bernhard Walzer. Er ließ seine KTM fliegen, nahm Spitzkehren quer, wedelte um die Ecken - und war noch drei Zehntelsekunden schneller, 3:03,6, Puntigamer-Wertung gewonnen. Den Mühlener Krug aber holte sich diesmal Johann Kaiser vor Bernhard Walzer.
Zwei Tage 222 Enduristen aus acht Nationen
Zum zehnjährigen Bestehen des Vereines Enduro Senioren Austria legten die Mühlener um Obmann Alfred Steinwidder und Rennleiter Jürgen Wurzer am 20./21. Mai 2023 eine Top-Veranstaltung hin. Die zweitägige 7. Internationale Classic Enduro Mühlen zählte auch als 3. und 4. Wertungstag zur ESA-Meisterschaft. In der jeder Teilnehmer ein Handicap bekommt, das sich aus seinem Alter und dem seines Motorrades zusammensetzt.
Steinwidders Rundum-Smiley
Steinwidder konnte nach der Siegerehrung einen Rundum-Smiley nicht vermeiden. Die vielen Vorarbeiten haben sich gelohnt, die Streckenausarbeitung, die Programmhefterstellung, Ausschreibung, Behördenwege, Einteilung der Marshals für Zeit- und Passierkontrollen, Bestellung einer professionelle Zeitnehmung usw. Er freute sich über den unfallfreien Verlauf. Sagte den Marktgemeinden Mühlen und Hüttenberg und den 28 für die 55-Kilometer-Runde kontaktierten Grundbesitzern artig Danke. Auch der souverän agierenden Feuerwehr, seinem einzigartigen Team, dem für die Bewirtung sorgenden Musikverein Mühlen, dem Roten Kreuz, der Berg- und Naturwacht - von der die Einhaltung von Vorgaben überprüft wurde. Den vielen freiwilligen Helfern, den Sponsoren. Und dem Langzeit-Bürgermeister Herbert Grießer. Der hinter dieser Veranstaltung steht und den Aktiven, den Teammitgliedern und Besuchern schönen Aufenthalt wünschte und Mühlen auch als Urlaubsdestination ins Spiel brachte. Samstagabend sorgte im Festzelt das Duo „Geradeaus" für Stimmung. Die gab es aber auch im Fahrerlager. Das Wiedersehen älterer, mittlerer und jüngerer Enduro-Haudegen aus verschiedenen Ländern zum Kräftemessen erfreut immer wieder.
Local-Heroes sind Spitzenklasse
Dass in den zwei Tagen zur Freude der vielen Fans das alte Duell Walzer - Kaiser wieder aufkochte, zeigt den hohen Level der Local-Heroes inmitten dieser internationalen Szenerie. Einen Tag lang mischte da z. B. auch Peter Bachler auf einer Husaberg mit. Papa Ekkehard Schipper freute sich, dass seine „Buam", der KTM-Österreich-Geschäftsführer Christopher und der jüngere Patrick Schipper im Einsatz waren. Viele der erfolgreichen Freunde aus Deutschland kommen schon seit der ESA-Gründung.
Der sechsfache Judenburger Enduro-Staatsmeister Hubert Trattner gewann in seiner Klasse schon 1983 in Mühlen die Neumarkter Wertungsfahrt. Jetzt, 40 Jahre später, wollte er`s wieder wissen. Die Führung in der ESA-Veteranen-Wertung schaffte er trotz Abflug am Samstag und - da hatte er schon eine dicke Hand - warf die KTM „Hubertus das Renntier" auch Sonntag kurzfristig ab und wollte, in der Früh aus dem Parc Ferme geholt, nicht und nicht anspringen. Ist gleich Zeitstrafe.7. Internat. Classic Enduro Mühlen, Gesamtwertung
Klasse C 1 bis Bj. 1973: 1. Rudolf Kavsky, CZE, Jawa 1969, 843,8 Punkte. 2. Herbert Heuger, GER, Hercules 1972, 923,1. 3. Günther Lang, GER, KTM 1986, 949,0. - C 2 Bj. 1974-1982 bis 100 ccm 2T: 1. Armin Prettenhofer, AUT, Puch 1979, 1210,0. 2. Peter Sifkovits, AUT, Puch 1981, 1219,9. 3. Heinz Schmidt, Hercules 1980, 1275,8. - C 3, Bj. 1974-1982 bis 175 ccm 2T: 1. Hans-Friedrich Fischer, GER, Honda 1979, 821,8. 2. Ole Fleischer, GER, Kramer 1979, 826,1. 3. Udo Meier, Puch 1980, 842,8. - C 4 Bj. 1974-1982 bis 250 ccm 2T: 1. Andreas Mosert, GER, Kramer 1979, 774,3. 2. Johannes Steinel, GER, Kramer 1979, 796,1. 3. Markus Wanka, GER, Puch 1980, 838,8. - C 5 Bj. 1974-1982 über 250 ccm 2T oder 4T: 1. Jens Oestreich, GER, Kramer 1980, 813,7. 2. Sven Roth, GER, Kramer 1980, 828,3. 3. Jürgen Althaus, GER, Kramer 1979, 834,7. - Y 1 bis Bj. 1993 2T oder 4T über 125 ccm: 1. Oliver Ritz, GER, Jawa 1983, 876,4. 2. Eric Cyffka, GER, Husqvarna 1983, 910,7. 3. Jan Kleisinger, GER, Honda 1984, 930,8.- Y 2 bis Bj. 1993 2T: 1. Johann Kaiser, AUT, KTM 1987, 761,4. 2. Bernhard Walzer, AUT, KTM 1990, 771,1, 3. Wilhelm Palthe, NED, KTM 1986, 863,6. 4. Peter Bous, AUT, KTM 1993, 872,6. 6. Patrick Schipper, AUT, KTM 1989, 913,8. 16. Christopher Schipper, AUT, KTM 1992, 996,2. - Y 3 bis Bj. 1993 4T: 1. Christian Kaiser, AUT, KTM 1987, 761,4. 2. Andy Elliott, UK, Husqvarna 1983, 850,8. 3. Günter Schopohl, AUT, Husaberg 1993, 853,9. - Veteranen 1 über 65 Jahre bis Bj. 1993: 1. Friedrich Hieronymus, GER, Maico 1973, 910,5. 2. Walter Trügler, AUT, KTM GS 1993, 965,7. 3. Beppo Wanka, AUT, KTM 1980, 984,7. 4. Hubert Trattner, AUT, KTM 1987, 1000,4. - Veteranen 2 über 70 Jahre bis Bj. 1993: 1. Ewald Aigner, GER, KTM 1978, 915,3. 2. Michael Schießlbauer, GER, KTM 1978, 951,4. 3. Gerhard Schantz, GER, Maico 1978, 964,4. - Teamwertung (16 Dreierteams): 1. Kramer-Picus mit Mosert, Steinel, Oestreich. 2. ESA 1 mit J. Kaiser, Walzer und Reisenhofer. 3. Enduro Senioren Deutschland 2 mit Roth, Nickolai und Fink.
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