Bürgermeisterwechsel in Mödling
Als Rekordhalter aus dem Amt
September 2003 - Juni 2024. Mödlings ÖVP-Bürgermeister Hans Stefan Hintner blickt zurück auf über 20 Jahre.
BEZIRK MÖDLING. Wenn Hans Stefan Hintner Ende Juni sein Amt nach über 20 Jahren zurück legt, wird er zu diesem Zeitpunkt Mödlings Rekord-Bürgermeister sein, länger hielt sich in der Geschichte der Stadt niemand im Amt. Für Hintner jedenfalls der richtige Zeitpunkt: "Es war eine schöne Zeit, und jetzt ist Zeit für etwas Neues."
Risikoreicher Weg
Als Hintner im September 2003 sein Amt antrat, hätte er nicht gedacht, dass es eine so lange Zeit werden könnte: "Mit dem Gang in die Politik habe ich mich für einen risikoreichen Weg entschieden, auch in dem Wissen, dass in Mödling absolute Mehrheiten nicht möglich sind. So weiß man von Wahl zu Wahl nicht, ob eingeleitete Maßnahmen auch wirklich umgesetzt werden können." Nach fast 21 Jahren blickt er nun auf einige "Meilensteine" zurück, wie Schul-Neubauten (Keimgasse), den Neubau des Krankenhauses, Errungenschaften beim Dauerbrenner-Thema Verkehr (wie das Anschluss-Sammeltaxi) oder die Positionierung Mödlings als Kulturstadt.
Gute politische Kultur
Geändert habe sich in all den Jahren vieles ("von Wahl zu Wahl verzeichnet Mödling Abgänge und Neu-Zuzüge von rund 5.000 Bürgern") u.a. aber auch das Anspruchsdenken, das gerade in einer der lebenswertesten Städte Österreichs besonders hoch sei. Was Hintner in diesem Zusammenhang auch ärgert ist der Vorwurf, dass Mödling immer mehr verbaut würde: "Das stimmt so nicht. Die Ortsgrenzen und der Wienerwald setzen dem Wachstum ohnehin strenge Grenzen, doch wenn auf seit Jahrzehnten gewidmetem Baugrund gebaut wird, ist das nur rechtens." Mit dem Neusiedlerviertel sei nun auch das letzte derartige Großprojekt im Abschluss und tatsächlich "liegt die Bebauungsdichte in Mödling nur bei 25%", so Hintner.
Stolz ist Hintner auch auf die politische Kultur in Mödling, die in all den Jahren durchgehend gut war: "Wir haben die Angelegenheiten in der Regel in den Ausschüssen geklärt, ca. 95% der GR-Beschlüsse fallen einstimmig." Beruflich zieht es Hintner nun in die Privatwirtschaft, doch auch der Politik will er erhalten bleiben: Seit 2019 sitzt Hintner im Nationalrat, im Herbst möchte er das Mandat verteidigen. Seinem designierten Nachfolger Michael Danzinger wünscht er jedenfalls "viel Geduld und einen langen Atem im Hinblick auf die vielen Veranstaltungen und Herausforderungen."
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