Eissport in Baden & Mödling
Wo Eislaufen in der Region heuer möglich ist

Solo-Eistanz in Traiskirchen: Noch ist es die einzige Möglichkeit in der Region, um Eislaufen zu gehen. | Foto: Pirzl
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Anfang November sollte die Eislaufsaison starten. Doch außer der überdachten Eishalle in Traiskirchen herrscht in der Region Flaute am Eis. Der Platz in Bad Vöslau bleibt aus Energiespargründen heuer überhaupt geschlossen.

In der überdachten Halle in Traiskirchen trainieren auch vier Vereine. | Foto: Pirzl
  • In der überdachten Halle in Traiskirchen trainieren auch vier Vereine.
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THERMENREGION. Schauplatz Eislaufplatz Traiskirchen an einem Nachmittag Anfang November: Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm. Ein paar Eisläufer ziehen ihre Runden, ein Mädchen trainiert professionell Eistanz. Bald wird es hier wohl richtig voll werden: Der Eislaufplatz in Bad Vöslau bleibt heuer zu, und auch die Plätze in Mödling und Perchtoldsdorf haben witterungsbedingt den Saisonstart nach hinten verschoben.

Zu warm für Eis

Mödling hätte eigentlich schon in die Eislauf-Saison starten sollen, die hohen Temperaturen machten den Verantwortlichen aber einen Strich durch die Rechnung: "Jetzt ist es zu warm, wir sind auch in der Nacht weit über dem Gefrierpunkt", bedauert Stadtbad-Leiter Mehmed Alajbeg, der auch für den Eislaufplatz zuständig ist. "Vorbereitet ist alles, wir müssten nur noch das Eis machen." Anvisiert ist Ende November, Anfang Dezember – da wurde im Vorjahr schon ein Monat lang eisgelaufen. In Perchtoldsdorf, wo die Saison normalerweise von Ende Oktober bis Anfang März geht, ist heuer ebenfalls noch zu. Auch hier spielt die Temperatur eine Rolle, und Energie ist Thema. Geplant wäre, in der dritten Novemberwoche zu starten – wenn das Wetter mitmacht.

Derzeit ist der Eislaufplatz witterungsbedingt noch außer Betrieb: Es ist einfach zu warm. | Foto: Alajbeg Mehmed
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Eislaufen für alle

In Traiskirchen hingegen wird schon seit dem Nationalfeiertag auf einer überdachten Fläche von 60x30 Metern, also rund 1.800m2, eisgelaufen. Sportstadtrat Norbert Ciperle erklärt:

"Es ist unser Anspruch diesen Wintersport anzubieten. Durch die Windseitige Abdeckung haben wir stabilere Verhältnisse und einen geringeren Verlust. Regen und Wind machen uns nichts aus. Uns ist es das wert, Eislaufen anzubieten, das Dahingleiten am Eis soll erhalten bleiben. Der Publikumslauf hat für uns Priorität, bei Kursen wird nie der ganze Platz gesperrt. Dies geschieht nur bei Großveranstaltungen wie Wettkämpfen, dann ist dies jedoch im voraus angekündigt."

Der überdachte Eislaufplatz in Trraiskirchen ist gut besucht. | Foto: Pirzl
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Das kostet der Spaß am Eis

In Mödling kostet 2 Stunden Eislaufen für Erwachsene 4 Euro, Kinder zahlen 2 Euro. Eine Preiserhöhung im Vergleich zum Vorjahr gibt es nicht. "Wir haben uns da bewusst dagegen entschieden", betont Alajbeg. Eine reelle Preissteigerung wäre das 4-fache. "Die Kosten sind so nach oben geschnellt, dass man keine konservative Preispolitik machen kann", so der Leiter des Stadtbades. Die Eislaufsaison in Mödling sei aber – anders als in Bad Vöslau – nicht gefährdet. "Es ist derzeit einfach zu warm, das schaffen unsere Maschinen nicht!".

In Perchtoldsdorf wurden die Preise heuer noch im Frühling erstmals nach sieben Jahren erhöht – um 10 Prozent. Eine Vormittags- oder Nachmittagskarte für die Eisarena Perchtoldsdorf kosten für Erwachsene jetzt 7,70 Euro, ermäßigt 4,50. Mit dem NÖ Familienpass zahlen ein Erwachsener und ein Kind unter 15 Jahren 6 Euro.

In Traiskirchen wurden die Preise fürs Eislaufen nicht erhöht. Die Karte für Erwachsene kostet Montag bis Freitag bis 13 Uhr 4 Euro, ansonsten 5 Euro, Kinder bis 15 Jahre zahlen 2,30 Euro. Billiger ist es im 10er Block oder mit der Saisonkarte.

Energiesparen statt Eislaufen in Vöslau

In Bad Vöslau bleibt der Eislaufplatz heuer zu. Sportstadtrat Markus Wertek bedauert: "Es ist sehr schade für die Kinder, für viele ist es der erste Kontakt mit Kälte. Als Sportstadtrat tut es mir weh, wenn eine Sportmöglichkeit wegfällt." Er betont:

"Der Hauptgrund ist der Energieverbrauch. Die Gemeinden sind angehalten 10 Prozent ihres Energieverbrauches einzusparen. Der Betrieb des Eislaufplatzes macht 7 % des Jahresverbrauchs aus, für 2,5 Monate. Die Kältemaschinen verbrauchen viel Energie, vor allem die älteren."

Der Prüfungsausschuss der Stadtgemeinde hatte schon zuvor Energiesparmaßnahmen für den Eislaufplatz eingefordert. Die Entscheidung den Eislaufplatz heuer nicht zu betreiben wurde von allen Parteien in Bad Vöslau gemeinsam getroffen, auch die Pächterin wurde ins Gespräch geholt. Ihr Pachtvertrag bleibt unverändert.

Wertek erklärt: "Wir schließen nur heuer, nächstes Jahr ist vielleicht die Energiekrise vorbei. Langfristig überlegen wir auch andere Lösungen. Auch Alternativen sind möglich, aber Kunstoffplatten wären sehr teuer, 162.000 Euro für die 500 m2, das ist aber kein Eis. Eine Überdachung würde Energie sparen. Auch ein anderer Standort kommt dafür in Frage. Ein mobiler Eislaufplatz wie der Wiener Eistraum am Rathausplatz ist eine Alternative, die unser Zentrum aufwerten würde."

Energiesparen, aber anders

Den Eislaufplatz heuer aus Energiespargründen wie Bad Vöslau auszulassen, stand auch in Perchtoldsdorf im Raum. "Aber unsere Bürgermeisterin Andrea Kö, andere Gemeindevertreter und ich sind der Meinung, dass dies ein falsches Signal an die Bevölkerung, gerade in diesen Zeiten nach der Pandemie, wäre", sagt Alexander Dzerowicz, Betriebsleiter des Freizeitzentrums Perchtoldsdorf.

Mödling hat sich als Schulstadt bewusst für die Aufrechterhaltung des Eislaufbetriebes entschieden: "Der Bedarf an Bewegung und Kursen ist riesig", sagt Alajbeg. Das Stadtbad, zu dem auch der Eislaufplatz gehört, nimmt zwar den dritten Platz im städtischen Energieverbrauch ein (nach dem Wasserwerk und der Kläranlage), vor allem das Hallenbad und der Eislaufplatz schlagen hier zu Buche. Trotzdem soll so bald wie möglich und bis Anfang März Schlittschuh gefahren werden. Durch die Umstellung auf LEDs wird 70 Prozent Strom bei der Beleuchtung eingespart. Mit der Abwärme des Eislaufplatzes wird ein Außenbecken auf rund 20 Grad Celsius erwärmt: "Das ist ein guter Synergie-Effekt", so der Stadtbad-Leiter. "Für die Triathleten ist das top!".

Mehr Besucher erwartet

Nachdem die Eisfläche in Bad Vöslau heuer komplett wegfällt, werden die Wintersportler wahrscheinlich auf die anderen Plätze der Region ausweichen. In Mödling verzeichnete man im Vorjahr rund 45.000 Sportler, in Perchtoldsdorf tummelten sich vor Corona knapp 38.000 Besucher auf dem Eis. Nicht nur das Fehlen von Bad Vöslau, auch die verkürzte Saison wird sich wohl auf die Frequenz der Eislaufplätze auswirken. "Es werden sicher Leute zu uns ausweichen", ist Mehmed Alajbeg überzeugt. "Vor allem die Anbieter von Eislaufkursen werden das spüren.". 

Nachteislaufen in Perchtoldsdorf – hoffentlich ab Ende November wieder möglich. | Foto: Alexander Dzerowicz
  • Nachteislaufen in Perchtoldsdorf – hoffentlich ab Ende November wieder möglich.
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Auch der Traiskirchner Stadtrat Norbert Ciperle vermutet, dass die Auslastung des Eislaufplatzes durch die Schließung in Bad Vöslau steigen wird. Besonders für Schulen wird es schwierig, da die Buchung schon seit Jahren durchgetaktet ist. Es gibt kaum mehr Kapazitäten für Schulen. Er bestätigt: "Wir sind von der maximalen Auslastung nicht weit entfernt." Auch vier Vereine, der Traiskirchner Eis- und Rollsportclub TER, ASKÖ SKATE Traiskirchen, Traiskirchner ICE Fighters und die HC Bulls Traiskirchen trainieren am Platz. Somit wird er auch täglich am Abend nach 20 Uhr genutzt.

Zum Kommentar:

Tanz auf dünnem Eis: Wie lange noch?

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