Foodpoint Mistelbach
"Ums kleine Geld ein Körberl voll"

- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
Mistelbacher sagen der Teuerung den Kampf an - und das auch noch extrem nachhaltig.
MISTELBACH. Christian Amon ist ein Mann er Tat. Vor sechs Monaten hörte er zum ersten Mal vom "Food-Alex", der in Wien mittlerweile neun Filialen des Foodpoints betreibt. "Ich dachte mir, dass brauchen wir auch in Mistelbach", erzählt Amon, wie es zum Foodpoint in der Bezirkshauptstadt kam. Das Konzept ist einfach: Lebensmittel, die in Supermärkten weggeschmissen werden, sammeln sie ein und bieten sie sehr kostengünstig in ihrem Laden zum Verkauf an. 15 Filialen im Umkreis von 25 Kilometern machen mit, auch die Fleischerei Hiess aus Asparn und der der Biobauer Holzer aus Neubau. "Demnächst bekommen wir auch noch von einem Hollerbrunner Bäcker täglich 200 Kilo Backwaren vom Vortag", ist Christian Amon stolz ein breites Sortiment bieten zu können.
Gemeinsam mit Florian Woditschka und Harald Speckmayer gründete er einen eigenen Sozialverein als Träger des Marktes. "New Life" ist nicht profitorientiert. Mit dem Einnahmen werden Gehälter (es wird eine Dame 25 Stunden im Geschäft stehen), Miete samt Energie und Sprit bezahlt. Dass man etwas – und sei es auch nur wenig - bezahlen muss, unterscheidet Foodpoint von anderen Projekten wie der Tafel Österreich oder dem Soma. Ein weiterer Unterschied ist, dass der Markt für alle geöffnet wird. Mit der "Foodpoint"-Karte steht das gesamte Sortiment in Haushaltsmengen zum Verkauf. Diese ist speziell für sozial Schwächere gedacht. Die "Lebensmittelretter"-Karte ist für alle zugänglich. Mit ihr kann man aber nur jene Produkte kaufen, die tatsächlich sonst weggeschmissen würden. Die Idee ist, zuerst im Foodpoint sich mit dem Nötigsten eindecken und was man sonst braucht, dann eben im Supermarkt. "So kann man sich sicher die Hälfte des Einkaufsbudgets sparen", hofft Amon einen wesentlichen Beitrag zu Entlastung zu leisten.
Das Projekt kann man auf vielfältige Art unterstützen: Mit Einkäufen, Sach- und Geldspenden sowie mit Zeit. "Wir suchen noch freiwillige Helfer, die während der Öffnungszeiten nachschlichten", wirbt Christian Amon um helfende Hände.
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