Hunde mit gestörter Psyche

- Viele Hundewelpen, wie diese Maltesermischlinge, warten im Tierheim Dechanthof auf ein neues Zuhause.
- hochgeladen von Marina Kraft
Welpen aus dem Osten: Niedriger Preis, aber oft schlechte Verfassung
BEZIRK (mk). Sie werden in Tierfabriken im Osten gezüchtet, bei uns aus Kofferräumen verkauft und enden immer öfter im Tierheim oder beim Tierarzt zum Einschläfern. Das illegale Geschäft mit Hundewelpen blüht, viele sind krank, durch qualvolle Bedingungen psychisch verstört oder überzüchtet. Tierschutz-Landesrat Maurice Androsch (SP) will mit verstärkten Kontrollen und Aufklärung gegen die Händler vorgehen (siehe Interview). Die Bezirksblätter Mistelbach sprachen mit Tierheimen, Veterinären, Hundehaltern und Züchtern aus dem Bezirk, wie sie mit dem Problem umgehen.
Viele landen im Heim
Sehr häufig damit konfrontiert ist das Tierheim Dechanthof in Mistelbach. „Erst kürzlich wurde in Angern ein Hundehändler aufgegriffen. Die Welpen landen dann bei uns. Sind meist zu jung und mangelhaft geimpft. Gerade junge Tiere finden aber leicht einen neuen Besitzer“, weiß Präsident Otto Vogl-Proschinger, der bei einer jährlichen Frequenz von rund 800 Tieren derzeit jeweils 50 Hunde und Katzen im Tierheim hat. Tierarzt Stefan Lorenz aus Mistelbach sieht das Problem nicht im Ausland, wenn die Haltung nicht passt, sind auch Hunde aus Österreich keine optimale Wahl. "Ein Welpe sollte in den ersten acht Lebenswochen sozialisiert werden, wenn das nicht passiert, ist der Hund dauerhaft geschreckt und oft anfällig für Krankheiten", berichtet der Veterinär. Wichtig sei es, beim Kauf in den Impfpass und auf den Stempel des Tierarztes zu schauen. "Wenn ein Züchter die Mutter nicht vorweisen kann und die hygienischen Bedingungen nicht passen, dann Hände weg!", warnt Lorenz.
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