GAUM
Der Wert des Weggeworfenen

- Andrea Hugl, Willibald Knie und Horst Obermayer
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
Wertstoffzentren muss man wörtlich nehmen. Denn vieles, dass wir entsorgen, bekommt eine zweite Chance.
MISTELBACH. 23 Gemeinden gehören zum Mistelbacher Abfallverband GAUM. Hier wird der Müll von rund 53.000 Haushalten entsorgt. Doch der Verband ist sehr viel mehr als eine Deponie des Nicht-mehr-Gebrauchten. Es ist ein Werstoffsammelzentrum, dessen oberstes Ziel es ist, so viel wie möglich zu recyclen.
Dabei gilt "Der beste Abfall ist jener der gar nicht erst entsteht". Bewusstes Einkaufen, möglichst unverpackt ist der Schlüssel zu weniger Müll. "Bei Elektrogeräten muss man auf seine Reperaturfähigkeit und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen achten", rät GAUM Geschäftsführer Willibald Knie.
Mülltrennung
"Was getrennt ist, bleibt getrennt", räumt Knie mit anders lautenden Gerüchten auf. Grundsätzlich ist die Trennmoral der GAUM-Haushalte mit 60 Prozent sehr gut. Einzig, dass immer wieder biogene Abfälle nicht gesondert in der Biotonne gesammelt werden, sondern im Restmüll landen, bereitet Sorge. Grund dafür dürfte sein, dass für eine Biotonne extra Kosten anfallen. "Manche kompostieren selbst zu Hause, wobei man Essensreste und speziell Fleischabfälle nicht auf den Hauskompost geben darf, weil dies Ratten anzieht", warnt Willibald Knie. Trotz der Teuerung empfiehlt es sich also in eine Biotonne zu investieren. "Bei der aktuellen Restmüllgebühr von 142 Euro im Jahr sind das 50 Cent für die komplette Müllentsorgung am Tag. Der Sperrmüll, den man bei uns abgeben kann, ist dabei inkludiert", rechnet der Geschäftsführer vor.
Reuse-Raum
Nicht alles was ins Wertstoffzentrum kommt, ist auch tatsächlich Abfall. Den geschulten Augen der Mitarbeiter fällt schon bei der Anlieferung auf, was noch Wert hat. Einmal im Monat kann man sich deshalb im Reuse-Raum auf Schnäppchenjagd begeben. "Oft ist das Angebot saisonal, wie zum Beispiel Weihnachtsdekoration oder Gartenutensilien. Aber auch Schallplatten und Räder sind manchmal zu haben", erklärt Obfrau Andrea Hugl. Die freien Spenden kommen regionalen karitativen Einrichtungen zu Gute. Derzeit gibt es diese Einrichtung bereits in Mistelbach und Gaweinstal. Geplant sind sie auch in Poysdorf und Stützenhofen.
Geschirrmobil
Um Müll erst gar nicht entstehen zu lassen, hat der GAUM zwei Geschirrmobile angeschafft. Es kann für Feste mit bis zu 1.000 Gästen angefordert werden. Der Anhänger umfasst 300 Gedecke und zwei Schnellgeschirrspühler. Dabei gilt es schnell zu sein. "Wir sind bis Ende September bereits ausgebucht", freut sich Horst Obermayer über die rege Nachfrage.
Für die Punschsaison gibt es eigene Kunststoffbecher vom GAUM zum Ausleihen.
Abfallhirachie
- Vermeidung
- Vorbereitung zur Wiederverwendung
- Recycling
- sonstige Verwertung, wie zum Beispiel als Energieträger
- Beseitigung
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