USA-Reise
Österreichische Betriebe müssen größer denken
Erfahrungsaustausch und das Pflegen von Kontakten standen in den letzten Wochen für die niederösterreichischen Wirtschaftstreibenden während der Delegationsreise in den Vereinigten Staaten auf dem Tagesplan.
YBBS AN DER DONAU/GOLLING. Innerhalb von acht Tagen besuchte die Delegation drei verschiedene Regionen, wie Texas (Austin), Colorado (Denver) und Kalifornien (San Francisco). Landeshauptfrau Johanna Mikel-Leitner und der niederösterreichische VP-Landesrat für Wirtschaft, Jochen Danninger, reisten mit circa 50 teilnehmenden Unternehmen auf die andere Seite des Atlantiks. Darunter auch die Melker Unternehmen Schaufler GmbH aus Ybbs an der Donau, spezialisiert auf Eisen- und Metallschrott, und die Tischlerei Fürst Möbel GmbH in Golling an der Erlauf.
Österreich denkt kompliziert
Der Ybbser Unternehmer Paul Losbichler ist mit seinem Unternehmen in Europa aktiv, dennoch ist er der Meinung, dass man den Amerikanern nichts vormachen muss, wenn es um die Digitalisierung geht. Losbichler betont: "Die Amerikaner denken sehr positiv im Gegensatz zu uns Europäern, denn wir denken ein bisschen kompliziert." Als Beispiel erwähnte der Ybbser Geschäftsführer das Unternehmen "Podiak" im Bereich Logistik. Laut Losbichler haben die US-Betriebe nicht allzu viele Vorschriften, die sie bei den Lkw-Einsätzen beachten müssen. Hingegen müssen die österreichischen Firmen genauestens alle Vorgaben beachten, damit sie eine reibungslose Logistik durchführen können.
Mut zum größer Denken
Der Miteigentümer der Gollinger Tischlerei Fürst Möbel GmbH, Lukas Fürst, nutzte die Reise in die Staaten, um Vergleiche zwischen den amerikanischen und den österreichischen Wirtschaftenden zu ziehen. Zudem war es für Fürst genauso wichtig neue Kontakte zu knüpfen, denn er möchte mit Menschen zusammenarbeiten.
Der Unternehmer stellt klar, dass die österreichischen Unternehmer eher dazu neigen klein zu denken. Die Firmen in den Vereinigten Staaten seien stets bemüht größer zu denken. Das Motto auf der anderen Seite des Atlantiks lautet: "Go big or go home". Lukas Fürst betont: "Wir haben auf der Delegationsreise gelernt, dass kleine Unternehmen in den Vereinigten Staaten keine große Chance haben, da in den USA alles größer ist." Während der Delegationsreise war es möglich, sich die Schweizer Firma Pilatus anzuschauen, die für Flugzeugherstellungen tätig ist. Wobei die Innenausstattung von der Firma "F/List GmbH" aus dem Industrieviertel stammt. "Als Tischler war es für mich sehr interessant diese Besichtigung zu machen", so Lukas Fürst. Trotz der spannenden Tage in den Vereinigten Staaten wird die lokale Tischlerei mit ihren Arbeiten dennoch in Österreich und in den Nachbarländern bleiben. "Wir brauchen in Österreich nur Mut zum größer Denken und brauchen uns absolut nicht zu verstecken", so Lukas Fürst.
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