Selina Schadenhofer aus Landfriedstetten gibt Gas
Tochter mit Benzin im Blut
BERGLAND. Seit mittlerweile zehn Jahren dominiert der Landfriedstettner Karl Schadenhofer die Rallycross-Szene. Im Jahr 2019 schrieb er mit fünf Meistertiteln in einer Saison Motorsportgeschichte. Karl sicherte sich den Zentraleuropäischen Meistertitel sowie die Staatsmeistertitel in Österreich, Slowakei, Tschechien und Italien. Nun will auch seine Tochter Selina in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Im Gegensatz zum Papa, der erst mit 34 Jahren mit dem Motorsport begann, bestritt Selina in der letzten Saison mit nur 18 Jahren ihre ersten Rennen. „Die Familie war von Anfang an dabei, als mein Vater seine Rennen bestritt. Er war es auch, der die Peugeot-Cup Nachwuchsklasse ins Leben rief. Anschließend haben wir ein Auto gebaut und mein Vater fragte mich, ob ich nicht mal fahren möchte. Das war der Beginn meiner Rally-Karriere“, schmunzelt Selina Schadenhofer.
Turbulente Premierensaison
Und dann ging alles Schlag auf Schlag. Nach einigen Trainings fuhr sie beim Debüt als Zweite auf Anhieb aufs Siegerpodest. Nach Rang fünf im zweiten Rennen folgte im steirischen Greinbach eine echte Schrecksekunde für die junge Landfriedstettnerin. Bereits in der ersten Kurve wurde Schadenhofers Wagen touchiert, drehte sich und wurde von einem weiteren Fahrer erfasst. Ihr Peugeot 206 hob ab und überschlug sich. „Es ist so unfassbar schnell gegangen und somit konnte ich in diesem Moment gar nicht wirklich realisieren, wie schwer der Unfall eigentlich war. Erst durch die vielen Videos wurde mir klar, dass der Unfall echt nicht ohne war und ich einen großen Schutzengel bei mir hatte. Ich konnte den Unfall aber sofort sehr gut verarbeiten und bin gleich wieder ins Auto gestiegen“, schildert Selina Schadenhofer ihren großen Crash.
Neues Jahr mit neuem Wagen
Derzeit laufen im Hause Schadenhofer die Vorbereitungen auf die kommende Saison auf Hochtouren. Das neue Auto, ein Peugeot 106 GTI, wird gerade zusammengebaut und wartet auf die ersten Einsätze. „Der Wagen ist um einiges leistungsstärker und somit auch für eine andere Klasse – National 1.600 - bestimmt. Ich freue mich schon sehr auf die neuen Herausforderungen“, blickt die die 19-Jährige zuversichtlich auf 2021. Ein Jahr, das alles andere als einfach werden wird. Trotz Matura möchte sie so viel wie möglich Rennen fahren. „Ich möchte weitere Erfahrung sammeln, dazulernen und natürlich auch Spaß haben. Als Schülerin ist es auch finanziell nicht so einfach, deshalb würde ich gerne noch den einen oder anderen Sponsor finden“, so Selina Schadenhofer.
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