Falschaussage mit gerichtlichen Konsequenzen
BEZIRK MELK. Noch steht nicht fest, ob ein 27-Jähriger aus dem Bezirk Melk einen Diebstahl nur vorgetäuscht und vor Polizeibeamten falsch ausgesagt hat. Vor Gericht behauptete der einschlägig vorbestrafte Arbeitslose jedenfalls, dass er zumindest bei seiner zweiten Aussage vor der Exekutive die Wahrheit gesagt habe. Der Prozess wurde vorerst vertagt.
Mit Detailfragen brachte der St. Pöltner Richter Helmut Weichhart den Angeklagten mehrfach ins Schwitzen. Er hatte im Internet ein Fahrzeug entdeckt, dass er sich gemeinsam mit einem Bekannten, von dem er angeblich nur den Allerweltsnamen kennt, Anfang Februar 2014 im Ybbstal zunächst ansehen, dann aber auch gleich kaufen wollte. Der Kaufpreis hätte 25.000 Euro betragen, mitgenommen habe er aber nur 10.000 in seiner Tasche, in der sich auch ein Laptop im Wert von 700 Euro befunden habe. Woher er in seiner Situation so viel Geld gehabt habe, schien dem Richter fragwürdig.
Nach Unterzeichnung des Kaufvertrages mit 25.000 Euro jedenfalls behauptete der 27-Jährige plötzlich, dass sein Bekannter mit Tasche samt Laptop und 25.000 Euro verschwunden sei. Den „Diebstahl“ zeigte er in Begleitung des Autoverkäufers bei der Polizei in Kematen an.
Warum er mehrfach 25.000 Euro als Diebsbeute genannt hatte, konnte im ersten Teil der Verhandlung nicht restlos geklärt werden. „Sinn macht das keinen, was Sie da erzählen“, gab Weichhart mehrfach zu bedenken und wies darauf hin, dass es im Falle einer Verurteilung aufgrund der Vorstrafe brenzlig für den 27-Jährigen werden könnte. Eine Chance sieht der Richter nur darin, dass der ominöse Dieb als Entlastungszeuge für den Arbeitslosen aussagt.
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