Serie "Mit 66 Jahren..."
Engagement - ‚Ehrenamt‘ statt Ruhestand
Ehrenamtlich älteren oder kranken Menschen zu helfen ist für Pensionisten mehr als nur ein Zeitvertreib.
BEZIRK MELK. Fast jeder, der in der Pflege arbeitet, kommt einmal an seine Grenzen. Für unheilbare kranke Menschen da zu sein, ihnen Zeit und Freude schenken, gehört auch zu den Aufgaben der ehrenamtlichen Mitarbeiter vom PBZ Melk.
Freiwilliges Engagement
Johannes Preissl vom Management Ehrenamt und Alltagsbegleitung im PBZ Melk, hat uns einen Einblick in die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter und deren unterschiedlichen Aufgabenbereiche gewährt. "Sie sind eine wichtige Stütze der Gesellschaft und unserer Pflegeheime. Diese Tätigkeit erfordert viel Fingerspitzengefühl und Einfühlvermögen. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter bewegen sich im Alter zwischen 29 und 90 Jahren, hauptsächlich aber von Pensionisten zwischen 60 und 80 Jahren."
Ehrenamt statt Ruhestand
Durch aktive Tätigkeiten können Rentner ihre Zeit produktiv nutzen, ihre geistigen Fähigkeiten schärfen und soziale Kontakte pflegen. Früher kam nach der Rente der Lebensabend. Heute hingegen sind die Lebenserwartungen deutlich gestiegen und mit einer gesunden Lebensweise und viel Bewegung können Senioren von einer guten Lebensqualität profitieren und noch bis ins hohe Alter mobil sein.
Supervision unterstützt
Gerade weil der Job so psychisch und physisch fordernd ist, ist es besonders wichtig, sich selbst und seine Bedürfnisse zu kennen und gut mit Konflikten umgehen zu können. Weiters erklärt uns Preissl: "Ehrenamtliche Arbeit kann auch zur Belastung werden. Konflikte und Streit, ungeklärte Aufträge und Ziele oder zu hohe Erwartungen können die ehrenamtliche Arbeit schwierig machen.
Es ist uns wichtig, unsere Mitarbeiter zu schützen, deswegen bieten wir bei belastende Situationen, wie der Umgang mit dem Tod oder Krankheit eine sogenannte Supervision an. Dabei werden Sorgen, Ängste und Fehler angesprochen, um miteinander Lösungen zu finden.
Lebensfreude im Alter
Die Arbeit, die die ehrenamtlichen Mitarbeiter übernehmen ist sehr herausfordernd und setzt die Bereitschaft voraus, freiwillig ein Stück Zeit mit anderen zu teilen. Preissl: "Sehr oft kehrt wieder ein bisschen Lebensfreude zurück und die Menschen pflegen wieder soziale Kontakte. Gemeinsam lesen, Gesellschafts- und Kartenspiele, plaudern und gemeinsam lachen motiviert unsere Patienten sehr. Wer andere Menschen unterstützt, bekommt auch eine Menge zurück.
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