Grünen-Interview
Mehr Platz für Menschen, Radler und Bäume in Meidling

- Tanja Grossauer-Ristl ist bei der Bezirksvertretungswahl in Meidling die Spitzenkandidatin der Grünen.
- Foto: Karl Pufler/MeinBezirk
- hochgeladen von Karl Pufler
Die Grünen schicken in Meidling Tanja Grossauer-Ristl als Listenerste in die Bezirkswahl. Mit Wünschen für mehr Grün im Bezirk möchte man bei den Meidlingerinnen und Meidlingern punkten.
WIEN/MEIDLING. Tanja Grossauer-Ristl ist die Spitzenkandidatin der Grünen in Meidling. Die 53-Jährige ist eine Tochter von Auslandsösterreichern, die in Deutschland, Baden-Württemberg, gelebt haben. Seit einem Vierteljahrhundert lebt sie in Zwölften und liebt ihr Grätzl beim Meidlinger Markt. Besonders schätzt sie die von ihr oft besuchte Marillenalm.
Ihre Partei setzt im Wahlkampf unter anderem auf die Themen Nachpflanzungen und den Ausbau von durchgehenden Radwegen. Im MeinBezirk-Interview verrät Grossauer-Ristl, wo es in Meidling noch viel zu tun gibt.
Grün auf die Zwei
Was ist ihr Wunscherfolg für die Bezirkswahl?
TANJA GROSSAUER-RISTL: Ich wünsche mir den zweiten Platz. Bei der letzten Wahl ist sich das knapp nicht ausgegangen.
Vorausgesetzt, Sie werden Bezirksvorsteherin: Was machen Sie dann als Erstes?
Ich würde gleich nachschauen, wie es mit dem Baumbestand aussieht. Es gibt mehr Fällungen als Nachpflanzungen. Das muss man unbedingt kontrollieren. Und es braucht auf jeden Fall mehr Platz für Neupflanzungen im Bezirk.
Von Bäumen und Stellplätzen
In Meidling gibt es bereits viele Bäume.
Ja, aber gerade im Bereich des Gürtels oder auch im Zentrum des Bezirks fehlen diese wichtigen Schattenspender. Sie sind für alle Menschen – vor allem ältere – sehr wichtig, denn Bäume bringen im Sommer Abkühlung und ein besseres Mikroklima.
Wo wollen Sie zum Beispiel neue Bäume pflanzen?
Etwa am Gürtel oder im Zentrum Meidlings. Dabei muss man natürlich auch über Parkplätze reden. Das heißt, dass man kontrollieren muss, wo man Stellplätze braucht.

- Die Grünen fordern mehr Baumschutz und Nachpflanzungen im Bezirk.
- Foto: Foto: Klemm/MeinBezirk
- hochgeladen von Michael Marbacher
Wird es nicht einen Aufschrei der Autofahrerinnen und Autofahrer geben?
Diese werden bereits sehr bevorzugt. Sie verbrauchen viel mehr Platz als Fußgänger oder Radfahrer. Man muss den Platz einfach fairer verteilen. Und das heißt auch, dass man mehr Bäume pflanzen muss, auch wenn Meidling viel Durchzugsverkehr hat, kann man da etwas verbessern.
Wie kann das funktionieren?
Etwa mit Lieferzonen, in denen man kurzzeitig Waren oder auch Menschen transportieren kann. Dort darf jemand, der schlecht zu Fuß ist, für eine bestimmte Zeit sein Auto abstellen. Das könnte man etwa bei Arztpraxen einsetzen.

- "Wo sind die versprochenen Bäume", fragt sich die Tanja Grossauer-Ristl 2023 in der Tivoligasse. Zwei Baumscheiben wurden bepflanzt, aber es fehlten lange die Bäume.
- Foto: Grüne 12
- hochgeladen von Karl Pufler
Gibt es genug Radwege?
Es gibt zu wenige durchgehende Radrouten. Vor allem in Altmannsdorf und Hetzendorf gibt es Probleme. Im Bereich der Breitenfurter Straße ist es vor ein paar Jahren sogar zu einem tödlichen Unfall gekommen. Dieser Bereich sollte sicherer gemacht werden. Es hilft auch nicht gerade, dass Radstreifen einfach enden, etwa beim Big Point.
Geschäftslokale attraktivieren
Welche Probleme sehen Sie noch?
Unser Bezirk wird immer attraktiver für Immobilienspekulanten. Vor allem in Gaudenzdorf muss man aufpassen, dass nicht zu viel verbaut wird.
Was wäre da ein Beispiel?
Etwa das Vio Plaza. Das ist ein riesiger Einkaufstempel, der die Fußgängerzone unter Druck setzt. Im Sommer treffen sich die Menschen dort gerne. Aber ich hoffe, dass auch die Geschäfte weiter belebt werden. Eine Hilfe wäre jedenfalls, wenn die Fußgängerzone mehr Bäume und Sträucher bekommen würde. Dann wäre sie noch attraktiver. Das würde auch den Geschäftsleuten in der Meidlinger Hauptstraße helfen. Mehr Beschattung würde ebenfalls helfen, diesen Bereich zu attraktivieren.

- In der Nähe der Meidlinger Hauptstraße gäbe es laut der Grünen Spitzenkandidatin noch viel zu tun.
- Foto: Karl Pufler/ MeinBezirk
- hochgeladen von Karl Pufler
Was sagen sie zu leer stehenden Geschäftslokalen?
Zurzeit ist die Fußgängerzone im Umbruch. Man muss diese Einkaufsmeile beleben. Man könnte etwa in einem leer stehenden Geschäftslokal eine Arztpraxis eröffnen. In anderen Bezirken funktioniert das auch. Es braucht nur den Willen dazu, etwas zu bewegen.
Ist der Bahnhof Meidling gefährlich?
Das kann ich nicht bestätigen. Ich glaube die Größe des Bahnhofs, ist auch ein Problem der schlechten Aufenthalts-Qualität. Der Bahnhof hat viel Potenzial, aber es braucht eine fairere Verteilung der Menschen, die diesen Bereich nutzen.
Khleslplatz schützen
Braucht Meidling das Gymnasium Bei den Eisteichen?
Ja, natürlich.
Was sagen Sie zur neuen Flächenwidmung beim Khleslplatz, bei der eine Erhöhung der Bauhöhe ermöglicht werden soll?
Wir fordern zwar, dass die Schule erbaut wird, aber der historische Platz in Altmannsdorf muss weiterhin geschützt und nicht verbaut werden. Der Khleslplatz soll so bleiben und besser werden.

- So soll die Schule An den Eisteichen nach der Fertigstellung aussehen.
- Foto: Bokeh Design
- hochgeladen von Karl Pufler
Wie meinen Sie das?
Das Ensemble darf nicht verändert werden. Aber man könnte etwa die zahlreichen Autos von dem Platz entfernen. Die Schule hat etwa Platz für eine Tiefgarage. Dort könnte man auch für Anrainer etwas ermöglichen.
Das könnte dich auch interessieren:





Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.