Romni boxt sich durch

- hochgeladen von Sabine Ivankovits
Sandra Selimovic spielt die Hauptrolle in "Gipsy stop dancing"
Im Stück will sich eine ungarische "Zigeunerin" den Meistertitel in Boxen holen
(siv). "Als Vorlage für das Stück diente uns der Boxer Johann Trollmann. Er war Sinti und boxte vor dem 2. Weltkrieg", erzählt Sandra Selimovic. "Trollmann war den Nazis ein Dorn im Auge, er war sehr erfolgreich, holte sich viele Titel und war ein Sexsymbol." Trollmann landete nach diversen Schikanen letztendlich im Konzentrationslager, wo er von einem Mitinsaßen erschlagen wurde. "Er war bekannt für seinen tänzerischen Stil, den die Nazis aber verboten, die Füße mussten beim 'Faustkampf' stillstehehen. Daher kommt auch der Titel des Stücks 'Gipsy stop dancing'", so Selimovic.
Um sich auf das Sück vorzubereiten, trainiert Selimovic seit dem Sommer im Kampfsportcenter Dan im 15. Bezirk.
Frauenboxen
Der Verein Romano Svato, der Anfang des Jahres gegründet wurde und deren Obfrau Selimovic ist, wollte eine feministische Komponente in das Thema einbringen. "Außerdem wollten wir einen aktuellen Bezug. Wir habe uns für Ungarn entschieden, da dort den 'Zigeunern' das Leben besonders schwer gemacht wird. So gibt es unter anderem Schießzentren vor Romasiedlungen und Arbeitslager, in die vorwiegend 'Zigeuner' kommen."
Zweierreihe und Putzfrau
Slimovc ist selbst Romni. "Meine Familie ist nach Österreich gekommen, als ich fünf war", erzählt die 30-Jährig. "Ich wurde gleich sechs, kam in die Schule und konnte kein Wort Deutsch. Wenn wir uns in Zweierreihe anstellen mussten, bin ich immer alleine gegangen. Meine Mitschüler gaben mir nicht die Hand, weil ihnen ihre Mütter erzählen, ich würde abfärbern", erinnert sich die Schauspielerin.
Diskriminierung erfährt sie heute noch immer wieder - beruflich, vor alle beim Film. "Mir werden meist nur Rollen von jugoslawischen Putzfrauen oder Nutten angeboten", ärgert sie sich. Im Theaterbereich passiert ihr das nicht.
In den nächsten fünf bis zehn Jahren würde die Schauspielerin gerne ihr Leben verfilmen. "Solange ich mich noch selber spielen kann", lacht sie und erzählt, dass sie Rollen ab 14 spielt, unter anderem Christiane F. in "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, das im Frühjahr im Dschungel wieder aufgenommen wird.
Begeisterte Margaretnerin
Sandra Slimovic wohnt in Margareten, an der Grenze zu Favoriten. "Ich liebe den 5. Bezirk, wohne seit etwa acht Jahren hier und bin auch schon dreimal innerhalb vom Bezirk umgezogen. " In Magareten mag sie den richtigen Mix aus Migranten und Wienern. "Im Bruno Keisky Park sieht und spürt man dieses Multikulti besonder schön, diesen Park liebe ich."
"Gipsy stop dancing" feiert am 27. Oktober im Palais Kabelwerk, Oswaldgasse 35A, 1120 Wien, Premiere. Zu sehen bis 11. Dezember.
Infos: www.romanosvato.at
www.palaiskabelwerk.at
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