Margaretengürtel
Familie Eder leitet die Haydn Apotheke mit Herzblut
Seit 1952 führt die Familie Eder die Haydn Apotheke. Hier ist jeder willkommen und die Beratung schon Teil des Rezepts.
WIEN/MARGARETEN. Seit fast hundert Jahren ist die Haydn-Apotheke eine verlässliche Institution in Margareten, wenn es um Gesundheit geht. Günther Eder leitet die Apotheke in zweiter Generation – seit 1952 ist sie in Familienbesitz.
"Dass ich einmal übernehme, war von Zuhause vorgesehen", erklärt er. Deshalb hat er auch Pharmazie studiert und ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten. "Eigentlich bin ich ein Computerfreak", lacht der Apotheker. Diese Leidenschaft kam ihm sehr zum Vorteil. "Eine Apotheke ist hochtechnisch und ich kann sehr viel davon selbst machen." Gemeinsam mit einem Programmierer hat er sogar Programme für die Heimbelieferung entwickelt.
Immer ein offenes Ohr
Die Arbeit in einer Apotheke ist vor allem eines: beratungsintensiv. Denn die Kunden vertrauen auf die Expertise des Teams. "Ich bin 51 Jahre da", so Eder. Er hat vielen Kunden beim Aufwachsen zugeschaut. "Da habe ich schon die Großeltern gekannt, die Eltern, Kinder und teilweise sogar Enkelkinder."
Bereits, wenn der Apotheker vom Auto aussteigt, wird er von Menschen angesprochen: "Der Weg vom Auto zur Apotheke ist schon eine Sprechstunde". Auch seine Frau ist seit 40 Jahren dabei. Aber die beiden sind bei weitem nicht alleine. Über 60 Menschen sind hier angestellt. "Mann und Frau, und zwar alle Nationen und Religionen", freut sich Eder. In der Medikamenten-Zusammenstellung arbeiten zum Beispiel zwei ukrainische Ärztinnen und eine ukrainische Apothekerin.
Engagiert am Helfen
Diese Entscheidung hat er bewusst getroffen, denn in Sachen Flüchtlingshilfe hat er einen praktischen Ansatz. "Es hat keinen Sinn, wenn ich irgendwo ein Hunderter hineinhaue, und unten kommen 20 Euro raus", erklärt der Betreiber. "Sondern ich gebe einer ukrainischen Ärztin einen adäquaten Job, der ihrer Ausbildung entspricht."
Auch Lehrlinge aus Syrien und Afghanistan sind hier beschäftigt. Insgesamt zehn Lehrlinge arbeiten in der Ausbildungsapotheke. "Unsere Angestellten wissen auch, dass sie sich mit allen Problemen an uns wenden können", betont er. Denn da macht er keinen Unterschied zwischen Team und Kundschaft. "Als Apotheker sind wir für alle Leute der Welt da." So werden hier auch 150 Suchtkranke betreut.
"Bei uns ist der Herr Mayer der Herr Mayer", erklärt Eder. "Wurst, ob er Halsweh hat oder eine Suchtkrankheit." Denn das Beste, was einem als Apotheker passieren könne, sei, wenn einer lacht, wenn er hinausgeht.
Die Haydn Apotheke am Margaretengürtel 98 hat Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr sowie Samstag von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Informationen gibt es auf www.haydn-apo.at.
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