Verein Windhorse
Unterstützung in schwierigen Lebensphasen
Der Margaretner Verein "Windhorse" unterstützt Menschen mit psychischen Erkrankungen.
MARGARETEN. Menschen mit psychischen Erkrankungen brauchen jemanden, der sie auf ihrem Weg begleitet. Die Mitarbeiter vom Verein 'Windhorse' versuchen, ihren Klienten dabei zu helfen, dass sie mehr Vertrauen und Zuversicht in die Gegenwart legen.
"Menschen, die psychisch erkrankt sind, haben meist schwierige Lebensphasen durchlebt. Es ist wichtig, das zu respektieren, geduldig zu sein und sie auf ihrem Weg zu begleiten", erzählt Michaela Nowak, Sozialpädagogin und Obfrau des Vereins.
Seit 1994 gibt es "Windhorse" als anerkannte Einrichtung des Fonds Soziales Wien (FSW) für teilbetreutes Wohnen. Im Augenblick begleitet der Verein 25 Klienten mit psychiatrischen Diagnosen, vor allem Erkrankungen aus dem schizophrenen Bereich und bipolare Störungen.
Unterstützung im Alltag
20 Mitarbeiter zählt der Verein "Windhorse", eine Mischung aus Pädagogen, Psychologen, Lebens- und Sozialberater und Therapeuten. Ein Mitarbeiter betreut jeweils einen bis vier Klienten. "Wir nennen die Betreuung, die wir zur Verfügung stellen, Basisbetreuung, weil es dabei um die grundlegendsten Dinge des Lebens geht, die es braucht, um ein gutes Leben zu führen", meint Nowak.
Dabei geht es um Unterstützung im Alltag, beim Einkaufen, Kochen, Aufräumen, bei Arztbesuchen und der Freizeitgestaltung, aber auch, um das gemeinsame Entwickeln von Beziehungen und das Reflektieren von Gedanken und Gefühlen.
Psychose ist heilbar
"Ein Klient wird meistens von zwei Personen abwechselnd betreut. Gemeinsam bilden sie mit dem Klienten ein Team", erklärt Nowak. Zusätzlich zum Betreuungsangebot gibt es monatliche Teamsitzungen und bei Bedarf auch Familien- oder Netzwerksitzungen mit dem engeren Umfeld der Klienten.
Der Slogan des Vereins lautet "Jeder ist psychosefähig – Psychose ist heilbar". "Unsere Erfahrung zeigt, dass Gedanken oder Gefühle, die in einer früher erlebten Situation passend waren, eher losgelassen werden, je mehr Vertrauen und Zuversicht in die Gegenwart gelegt wird", sagt Nowak. Für sie und die Mitarbeiter des Vereins gibt es oft Herausforderungen in der Arbeit, zum Beispiel, "sich von Schmerz und Unbehagen nicht abzuwenden und die eigene Besserwisserei immer wieder zugunsten eines gemeinsamen Prozesses aufzugeben", erzählt sie.
Aufgrund der Coronakrise bietet der Verein aktuell vermehrt Telefonate an. "Es ist wichtig, in Kontakt zu bleiben und dennoch die Ansteckungsgefahr zu minimieren", so Nowak. Wo es nötig ist, besuchen die Mitarbeiter die Klienten weiterhin persönlich, allerdings nicht in größeren Personengruppen.
Zur Sache
Verein Windhorse
Schönbrunner Straße 45/4
Tel: 01/408 07 06
www.windhorse.at
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