Manfred Sampl: "Jeder wird im KH Tamsweg behandelt!"
LUNGAU. "Kein Patient im Lungau wird durch die Reformierung des KH Tamsweg zukünftig in eine Klinik eines anderen Bezirks müssen, und kein Mitarbeiter wird seinen Arbeitsplatz verlieren", stellt LAbg. Manfred Sampl im Gespräch mit dem Bezirksblatt Lungau klar. Er möchte Verunsicherung und Missverständnissen vorbeugen, bevor sie entstehen.
Übergangspflegebereich
"Im Zuge der Eingliederung des KH Tamsweg in die Salzburger Landeskliniken (SALK) wird die Anzahl der Betten von bisher 140 auf künftig 76 Akut-Betten reduziert. Darauf haben wir uns mit LH-Stv. Stöckl, Bgm. Gappmayer und der SALK- sowie KH-Führung geeinigt. Zusätzlich zu diesen 76 Akutbetten wird ein rechtlich ausgelagerter Übergangspflegebereich, etwa für stabile Patienten, die nach einer Operation 'aufgepäppelt' werden müssen, eingerichtet", führt der ÖVP-Abgeordnete aus und erläutert: "Zurzeit werden alle Patienten, egal ob Akutfall oder ein 'leichter Fall', in einem der 140 Akut-Betten untergebracht, und diese Betten sind extrem kostenintensiv. Ich betone: Was sich durch die geplante Umstrukturierung ändert, ist die Rechtsform, wodurch Kosten eingespart werden können. Unverändert bleibt die Versorgungsqualität der Patienten!" Wie viele Betten es im Übergangspflegebereich geben werde, müsse noch ausverhandelt werden, "aber es werden so viele sein, dass der Bedarf im Lungau ausreichend abgedeckt wird", so Sampl.
"Geburten weiter möglich!"
"Auch Geburten werden künftig, so wie bisher auch, in Tamsweg unter ärztlicher Betreuung und Betreuung von Hebammen möglich sein", bekräftigt Sampl. Auch hier werde es eine rechtlich aus der Akut-Krankenanstalt ausgelagerte Rechtslösung geben – wieder mit dem Ergebnis, dass es sich um keine Akut-Betten handeln wird, sondern um kosteneffizientere Betten.
Mindestens 280 Arbeitsplätze
Zurzeit sind rund 300 Personen im KH Tamsweg beschäftigt. "Keiner verliert seinen Arbeitsplatz", betont Sampl. "Ich räume ehrlicherweise ein, dass es sein kann, dass nicht alle Pensionierungen nachbesetzt werden. Doch weniger als 280 Arbeitsplätze – das ist die absolute Untergrenze – wird es am Krankenhausstandort Tamsweg auch künftig nicht geben!" Sampl rechtfertigt diesen Verlust von regionalen Jobs so: "Wir haben in den letzten Jahrzehnten im öffentlichen Bereich über unsere Verhältnisse gelebt – jeder muss jetzt einen fairen Beitrag leisten, um das Land wieder auf Kurs zu bekommen."
"Mehr Ärzte werden kommen"
"Die SALK ist eine Universitätsklinik. Die Akut-Krankenanstalt Tamsweg wird nach Umsetzung aller erforderlichen Maßnahmen – das wird zwei bis vier Jahre in Anspruch nehmen – ein Teil davon. Das macht den Standort für Ärzte wieder attraktiv. Zuletzt konnten wir kaum Personal bekommen. Es ist kein Zufall, dass Anfang Oktober, nach Bekanntwerden der SALK-Eingliederung, drei neue Ärzte ihren Dienst in Tamsweg aufgenommen haben. Vier weitere folgen in den nächsten Wochen. Die SALK ist ein attraktiver und zukunftssicherer Dienstgeber. In den letzten Jahren ist das KH am Limit gefahren. Danke an alle Mitarbeiter", sagt Sampl abschließend.
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