„Höhlenmensch“ aus Leidenschaft
Richard Erlmoser forscht seit fast fünf Jahrzehnten
KLAMMSTEIN (rau). Während es andere jede freie Minute in die Sonne zieht, fühlt sich der Gasteiner „Höhlenmensch“ Richard Erlmoser seit seiner Jugend eher in tiefen Naturhöhlen, ohne Tageslicht, besonders wohl. Schon im Alter von acht Jahren wurde Richards Forscherdrang an der Naturhöhle Entrische Kirche in Dorfgastein-Klammstein durch Erzählungen seiner Mutter geweckt.
Ohne es daheim zu erzählen nutzte er damals jede freie Minute um mit völlig falscher Ausrüstung, wie etwa Kerzen, das düstere Höhleninnere bis 180 Meter tief in den Berg hinein zu erforschen. Immer mehr in den Bann dieser Höhle gezogen forschte Richard im Jahre 1962 weiter und begann in Eigenregie zugleich mit der touristischen Erschließung der Höhle (mit dem Ausbau zur Schauhöhle) und Anlegung des Zugangsweges. Im selben Jahr gelang ihm auch die Entdeckung der 1. Etage. Unter schwierigsten Bedingungen und meist im Alleingang erforschte er so in den folgenden Jahren die Höhle, nach Ablegung der Prüfung zum staatlichen Höhlenführer im Jahre 1974 verwirklichte er seinen Traum und konnte sich ab nun hauptberuflich seiner „Höhle“ widmen. Seit dem Jahre 1996 steht ihm nun auch seine Partnerin Elisabeth Frank, die ebenfalls geprüfte Höhlenführerin ist, zur Seite. Gemeinsam führen sie die interessierten Urlauber, aber auch Einheimischen durch die 7 Millionen Jahre alte Naturhöhle, die zu einem beliebten Ausflugsziel in unserem Bundesland geworden ist. Erlmoser:“ Leider haben wir von öffentlicher Seite überhaupt keine Unterstützung, Sonntags gibt es nicht einmal eine Busverbindung im Gasteiner Tal zu uns nach Klammstein. Auch die Erhaltung des Weges zur Höhle ist sehr zeitaufwendig und kostenintensiv.“ Trotz seines Alters von 65 Jahren wird Richard aber weitermachen. Nach seiner Rüstigkeit gefragt meint der ehemalige Bundesleiter des Österr. Höhlenrettungsdienstes: “Kein Wunder, schließlich ist unsere Schauhöhle ein „Ort der Kraft“. 1991 wurde auf Grund der durchgeführten radiästhetischen Messungen durch Experten festgestellt, dass in der „Entrischen Kirche“ positive Erdstrahlen vorhanden sind, die mehr als doppelt so stark sind wie in Lourdes und die unbeeinflussbar Linderung von Beschwerden oder Krankheiten bewirken können. So mancher Besucher hat unsere Höhle schon beschwerdefrei verlassen. Wir bieten hierzu eigene Kraftfeldsitzungen an. Die normalen Führungen finden bis Ende August mehrmals täglich und im September dann um 12 und 14 Uhr außer Montag und Samstag statt.“ Am 3.9. wird wieder der traditionelle ökumenische Gottesdienst bei der Protestanten Gedenkstätte in der Höhle gefeiert.
In den fast 50 Jahren als Höhlenpächter-, Verwalter und Höhlenführer hat Richard auch schon einiges erlebt, etwa Besucher, die mit Sonntagsanzug oder Stöckelschuhen kamen, weil sie glaubten bei der „Entrischen Kirche“ handle es sich um ein normales Gotteshaus oder als im Dezember 98 das Bundesheer einen großen Eiszapfen wegsprengte und dabei auch dadurch alle Einrichtungen für den Schauhöhlenbetrieb zerstört wurden. Auf die Frage wegen Schadenersatz hieß es später nur „...klage die Republik“. Ein ordentlicher Kugelblitz, der im Kassahäuschen neben Richard einschlug bleibt ebenfalls unvergesslich. 2006 wurde die Schauhöhle in das Natura 2000 EU Schutzgebiet aufgenommen. „Gebracht hat das aber außer Einschränkungen und Verdienstentgang nichts, Fördergeld gibt es auch keines“,so Erlmoser Viele Stunden gehen in die Zählung der Fledermäuse auf, die sich auch durch die nun verbotenen Winterführungen nie gestört fühlten. Infos unter 0664 9861347 oder www.dorfgastein.net/hoehle
Foto: Konrad Rauscher
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