Lungaus Originale
Diese 38-Jährige ist nur 98 Zentimeter groß geworden

"Kann schon vorkommen, dass dich einfach wer aufhebt und davonträgt", erzählt die kleinwüchsige Lungauerin Andrea Mühlbacher.
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  • "Kann schon vorkommen, dass dich einfach wer aufhebt und davonträgt", erzählt die kleinwüchsige Lungauerin Andrea Mühlbacher.
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Andrea Mühlbacher: "Es ist ein Gendefekt, der weltweit so selten auftritt, dass er noch nicht erforscht wurde."

SANKT MICHAEL. Nur 98 Zentimeter groß ist sie geworden: Andrea Mühlbacher aus Sankt Michael. Die heute 38-Jährige hat von Geburt an einen Gendefekt, zu dem es keine Diagnose gibt. "Ein Defekt, der weltweit so selten auftritt, dass er noch nicht erforscht wurde", erzählt Andrea, "obwohl meine Befunde schon bei Ärzten auf der ganzen Welt waren." Klein ist sie zwar, aber unterkriegen lässt sie sich nicht. Was nicht viele wissen: Neben ihrer beruflichen Arbeit im Gemeindeamt Sankt Michael posiert die gelernte Bürokauffrau immer wieder als Model für Bodypainting (Körpermalerei).

Wien, Salzburg, Velden, London

So zum Beispiel ist Andrea jetzt schon zum zweiten Mal im Rahmen des Lifeball beim Shooting für die "Style Bible" dabei; schon seit 2014 arbeitet sie im Bodypainting-Team für den Lifeball mit. Die Kleinwüchsige – also solche gilt man mit unter 150 Zentimetern Größe – ist in der Bodypainting-Szene eben begehrt. Schon für die Eröffnung des Casinos Salzburg wurde Andrea engagiert. Auch bei einer Zirkusshow, wo es die kleinste Bar der Welt gab – im Casino Velden – wirkte sie mit. Sogar ein Auftritt im Rahmen einer Hair-Fashion-Show in der Royal Albert Hall in London ziert den Model-Lebenslauf der 38-Jährigen.

"Ich arbeite des Öfteren mit der mehrfachen Weltmeisterin im Bodypainting, Birgit Mörtl aus Velden beziehungsweise Wien, zusammen", führt Andrea aus, "in diesem Kontext gibt es öfters Shootings, wie etwa für eine Naked-Art-Fernsehproduktion in Graz." "Das Modeln ist energieschöpfend, aber auch anstrengend", sagt sie, "weil man muss ja manchmal lange still stehen und in der Position verharren beim Anmalen."

Andrea gefällt die Arbeit in der Künstlerszene, einer Runde von schrägen Vögeln. Noch schräger kommen der Sankt Michaelerin aber oftmals die normalen Leute vor. "Kann schon sein, dass dich einfach wer aufhebt und davonträgt", sagt sie. "In Wien hat mich mal jemand über die Kreuzung getragen, ohne dass ich rüber wollte. Er hat mich dann aber auch wieder zurückgetragen", schmunzelt Andrea.

Andreas kleine Anekdoten

Nicht selten kommt es zu Missverständnissen, beispielsweise, dass mich wer herreißt und fragt, wo denn meine Mama sei", erzählt Andrea, die so etwas aber auch zu ihrem Vorteil zu nutzen versteht – in der U-Bahn zum Beispiel. "Ich gehe einfach immer Frauen nach, dann glauben die Leute, dass ich deren Kind bin und lassen mich in Ruhe." Vorteile anderer Art gibt es freilich noch weitere. "Man bekommt besser Plätze in Aufführungen, oder man wird an so mancher Warteschlange vorgelassen", frohlockt Andrea, "in New York beim Empire State Building haben die Beschäftigten mich aus der Schlange geholt und vorgelassen. Super war das."

Trotzdem ist Andreas Kleinwüchsigkeit kein Honigschlecken. "Man scheitert oft an Kleinigkeiten", verrät sie. "Zum Beispiel Flaschen aufdrehen kann ich nicht, weil ich dafür einfach zu schwach bin; oder Konservendosen aufmachen ist ebenfalls ein Ding der Unmöglichkeit", sagt sie. "Für solche Fälle gibt es mittlerweile aber elektronische Hilfsmittel." Und auch mit Türen hat Andrea so ihre Schwierigkeiten. "Beim Zugfahren etwa, trinken darf ich da vorher nichts, weil ich die Tür zum Klo nicht aufbekomme", erzählt sie. "Ich habe mich schon öfters wo eingesperrt, weil ich schlichtweg die Türklinke nicht bewegen konnte." Trotz allem hat Andrea ihr Leben im Griff – mehr vielleicht als so mancher "Normalo", gell.

"Kann schon vorkommen, dass dich einfach wer aufhebt und davonträgt", erzählt die kleinwüchsige Lungauerin Andrea Mühlbacher.
Andrea Mühlbacher beim Posieren für den Lifeball. | Foto: Markus Morianz
Auch als die Eröffnung des Casinos Salzburg gefeiert wurde, war Andrea Mühlbacher dabei. | Foto: Mathias Kniepeiss
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